Lübeck. "Es ist dieses Willkommensein-Gefühl - du bist da angekommen!“, so beschreibt Sophia Balke das Gefühl, das sie als Teamerin der Konfirmand:innen in der Lübecker Kirchengemeinde St. Jürgen erlebt. Sophia Balke ist 18 Jahre alt und begleitet seit zwei Jahren Jugendliche auf ihrem Weg zur Konfirmation. Ihre Kollegin Pauline Wullstein ist schon etwas länger dabei.
"Es ist nicht nur ernst, man darf lachen"
Dass Sophia mit so viel Freude Teamerin ist, hat auch mit ihrer eigenen Konfirmanden-Zeit zu tun, schwärmt sie: "Mein Konfi-Unterricht war ganz toll. Viele Freunde aus meinen Stadtteil waren dabei. Und meine Gemeinde ist auch toll. Man hat nicht das Gefühl, dass man nur zuhört, sondern was macht. Es ist nicht nur ernst, man darf lachen.“ Sophia hatte das Glück, vor der Pandemie auch noch Fahrten und regelmäßigen Unterricht zu erleben. "Das war auch der Grund, warum ich bleiben wollte."
Die Corona-Zeit sei oft schwierig gewesen, Unterricht per Zoom mit vielen "schwarzen Bildschirmen". Mittlerweile gibt es wieder die wöchentlichen Gruppenstunden in der Kreuzkirche. Jedes Jahr sei es für sie spannend, die 10 bis 12 neuen Konfis ihrer Kleingruppe kennenzulernen, sagt Sophia. "Am Anfang ist es noch keine richtige Gruppe. Aber am Ende des Jahres ist es eine Gruppe. Es wird immer aktiver und lebendiger."
Teamerinnen wollen neues Bild von Kirche vermitteln
Auch die Gemeinschaft unter den zwölf Teamenden empfindet Sophia als sehr bereichernd. "Es ist dieses Willkommensein-Gefühl, du bist da angekommen. Es ist nicht wichtig, ob ich seit zwei Wochen dabei bin oder seit zwei Jahren." Überhaupt ist Kirche für die 18-Jährige ein fester Bestandteil ihres Lebens. Sie möchte gern ein positives Bild von Kirche vermitteln: "Kirche muss nicht irgendwas sein, das einen einschränkt, dir etwas verbietet oder dich in deinem Leben aufhält, sondern sie kann immer da sein und ist schön und kann guttun!" Und sie erinnert sich: "Wenn ich früher beim Konfi-Unterricht war, wurde ich ruhig. Ich wusste, wir singen jetzt, gehen in die Kleingruppen. Das war für mich eine Pause, eine Zeit zum Durchatmen."
Fahrt zum Koppelsberg ist Highlight des Unterrichts
Den Gruppenzusammenhalt schätzt auch Sophias Teamerin-Kollegin Pauline Wullstein. Sie ist schon etwas länger dabei. Obwohl sie mittlerweile schon in der Ausbildung zur Erzieherin ist, begleitet jetzt ihren 6. Jahrgang zur Konfirmation. Ein besonderes Highlight sei immer die gemeinsame Fahrt zum Koppelsberg, die während der Pandemie leider nicht möglich war. "Auf dem Koppelsberg gibt es eine Rallye, es wird viel gesungen, es gibt das Käpt‘ns Dinner, wo getanzt wird. Die Zeit als Gruppe schweißt einen zusammen", so die 22-Jährige.
Auch wenn es mal nervige Gruppenstunden gebe, möchte auch sie die große Freude weitergeben, die sie beim Konfi-Unterricht erlebt: "Für mich ist es schön, Jugendlichen zu zeigen, wie aktiv Kirche sein kann, dass sie offen ist für Jugendliche. Bei uns sieht man viele junge Leute, die sich engagieren."
Konfirmation als feierlicher Abschluss
Als besonders bewegend und feierlich erleben Sophia und Pauline dann die Konfirmatoin. "Wenn man da steht und die Konfi-Sprüche vorliest und die Konfis in die Welt schickt", erzählt Sophia. "Dieser letzte Moment ist einfach schön: In der Kirche zu stehen und diesen Abschluss zu feiern."
Und Pauline ergänzt: "Und es ist toll, viele Konfirmanden auch als Teamerinnen und Teamer wiederzusehen. Das macht mich immer sehr stolz."