Breitenfelde. Die Kirchengemeinde Breitenfelde hat einen neuen Pastor. Der 39-jährige Tobias Knöller ist künftig im Süden von Mölln tätig. Der Neue ist ein echtes Nordlicht: Knöller wuchs in Gettorf bei Kiel auf und hat lange in Hamburg und Lübeck gewirkt.
„Ich bin ein Dorfkind“, sagt Tobias Knöller voller Überzeugung. Der neue Pastor in Breitenfelde meint damit aber nicht nur seine Herkunft. Die Kirche, die Kirchengemeinde, sieht Knöller im liebsten in der Mitte des Dorfes. „Die Kirche muss ein Umfeld sein, in dem sich Menschen treffen, wo man sich hilft“, sagt Knöller. Oder anders ausgedrückt: „Lasst uns die Kirche im Dorf lassen.“
"Die Kirche im Dorf lassen"
Tobias Knöller ist ein überzeugter Kirchenmann. „Ich liebe die Liturgie, ich liebe Gottesdienste“, verrät der neue Breitenfelder Pastor. „Ich könnte jedes Wochenende fünf Stück feiern“, lacht Knöller. Das sei schon als Kind so gewesen. „Schon als kleiner Junge faszinierte mich der Zauber unserer alten Dorfkirche. Dort fing die Magie für mich an.“ Damals sei der Entschluss gereift, Kirchenmann zu werden.
Doch Knöller schlug einen Umweg ein. „In der Jugend wurden andere Dinge dann irgendwie cooler“, erinnert er sich. Daher lernte Tobias Knöller erst einmal etwas anderes: Automobilkaufmann. „Auch, um die Nerven meiner Eltern zu schonen.“ Die Kirche aber ließ Knöller nie so ganz los. Lagerfeuergespräche und Grillabende im kirchlichen Umfeld hätten ihn schließlich überzeugt, sich wieder der Kirche zuzuwenden, so Tobias Knöller.
Studium in Greifswald, Vikariat in Lübeck
Es folgte ein Studium der Religionspädagogik in Moritzburg bei Dresden. „Danach kamen viele schöne Jahre als Gemeindediakon im Norden von Hamburg und im Jugendpfarramt Lübeck-Lauenburg.“ In dieser Zeit sei auch sein Entschluss gereift, Pastor zu werden. Knöller begann ein theologisches Masterstudium in Greifswald, wurde gleichzeitig Vikar an St. Aegidien in Lübeck.
Nun hat Tobias Knöller seine erste Pastorenstelle in Breitenfelde bekommen. „Ich bin mir sicher, dass ich als Pastor und als Privatperson hier eine Heimat finden werde“, sagt er. Mit seinem Ehemann, der ebenfalls Tobias heißt, führt er eine Fernehe, denn der lebt und arbeitet als Diakon in Köln.
Der Empfang vor den Toren Möllns sei schon einmal super gewesen, so Knöller. „Ich bin hier fröhlich und freundlich aufgenommen worden.“ Er sei sicher, dass man sich hier schnell „zurechtklötere“, so der neue Pastor ganz norddeutsch. In Breitenfelde wolle er es den Leuten vor allem auch schön machen. „Das finde ich wichtig in diesen Zeiten, die häufig überhaupt nicht schön sind“. Für den jungen Pastor heißt das auch, den Glauben fröhlich und weltoffen zu leben.
Das sei nicht schwer, weil sich laut Knöller viele Gefühle von heute in der Bibel wiederfänden. „Wir werden Jesus Christus wieder ins Boot holen“, ist er überzeugt. Für den neuen Pastor heißt das vor allem, nicht wegzukommen vom Pulsschlag der Menschen. Man könnte es auch anders ausdrücken: Pastor Tobias Knöller will die Kirche im Dorf lassen.