Lauenburg. Eine neue Pastorin an der Elbe: Ab sofort ist Nora Gutdeutsch gemeinsam mit Hans-Christian Baden-Rühlmann in der Kirchengemeinde Lauenburg tätig. Die 32-Jährige lebt sich derzeit in Lauenburg ein. Und hofft, hier ein neues Zuhause zu finden.
Passionierte Fahrradfahrerin
Nora Gutdeutsch kommt den Graben heruntergeradelt. Ihr Ziel: die Maria-Magdalenen-Kirche in Lauenburg. Für das Fahrrad, für diesen schmuddeligen Novembertag, ist die neue Pastorin perfekt ausgerüstet. Das wundert wenig, denn Nora Gutdeutsch ist begeisterte Fahrradfahrerin. Gerne ist sie auch auf längeren Radtouren unterwegs: „Man ist dann so schön im Moment“, sagt die 32-Jährige.
Seit November im Amt
Erst wenige Tage – seit dem 1. November – ist Pastorin Gutdeutsch im Dienst an der Elbe. „Ich weiß noch nicht ganz genau, wo alle Lichtschalter in der Kirche sind“, sagt Gutdeutsch – und bringt die Kirche trotzdem schnell zum Leuchten. Nora Gutdeutsch ist noch in der Kennenlernphase: Für sie ist Lauenburg neu, ebenso die Gemeinde und auch die Zusammenarbeit mit ihrem Pastoren-Kollegen.
„Die Kirchengemeinde hat mich warm empfangen“
Erste Erkenntnisse liegen aber bereits vor. „Kollege Baden-Rühlmann und ich ergänzen uns ganz gut“, erklärt Gutdeutsch. Die hügelige Umgebung der Lauenburger Altstadt ist für die Fahrrad-Enthusiastin überhaupt kein Problem. Und die Kirchengemeinde Lauenburg habe sie mit offenen Armen empfangen. „Die Gemeinde hat große Lust, endlich wieder richtig anzufangen und neue Dinge auszuprobieren“, hat Nora Gutdeutsch festgestellt.
Lauenburgs bewegte Vergangenheit
Hinter der Kirchengemeinde Lauenburg liegen bewegte Zeiten. Zunächst wurde Pastor Philip Graffam Mitte 2022 zum neuen Propst des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg gewählt. Anfang 2023 dann verließ der altgediente Pastor Ulrich Billet die Gemeinde. Fast zeitgleich startete Hans-Christian Baden-Rühlmann in sein Amt als neuer Pastor. Und nun ist Nora Gutdeutsch mit an Bord. „Die Anker sind gelichtet“, sagt die neue Pastorin.
Hamburg – Israel – Lissabon - Lauenburg
Die 32-Jährige ist in Hamburg aufgewachsen. In der Hansestadt kam sie auch mit Kirche in Berührung, war in der Kindergruppe und später in der Jungschar. Es folgten die Ausbildung zur Jugendleiterin, Sommerfahrten, später Gremienarbeit für Jugend im Kirchenkreis. Aus der Idee, Biologie zu studieren, wurde schließlich ein Theologiestudium. Natürlich auch in Hamburg. In Berlin und Potsdam belegt sie ein Semester jüdische Theologie – und entdeckt ihr Interesse für das Thema. 2019 macht Nora Gutdeutsch ihr Examen in Hamburg, es folgt das Vikariat in Alt-Barmbek. Nach einem Auslandsjahr in Lissabon führt sie ihr Weg nun nach Lauenburg.
Neue Pastorin blickt nach vorn
„Ich bin wirklich gespannt, was mich hier erwartet“, sagt Pastorin Gutdeutsch. Sie jedenfalls habe viel Lust auf die Gemeinde. Und auch auf die in Lauenburg bereits etablierte Theaterarbeit in der Kirche. Denn Gutdeutsch spielt seit ihrer Jugend Theater, war sogar in der Jugendgruppe am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Nun aber möchte Nora Gutdeutsch erst einmal ankommen, sich einrichten. „Es braucht einfach Zeit, an einem Ort wirken zu können“, ist sich die junge Pastorin sicher. „Ich blicke nach vorn.“