Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg "Paradise is Burning" gewinnt Kirchlichen Filmpreis 2023

Szenenbild aus dem schwedischen Film "Paradise is Burning". Copyright: HOBAB

Lübeck. Die Entscheidung ist gefallen: Das schwedische Drama "Paradise is Burning" gewinnt den Kirchlichen Filmpreis Interfilm bei den Nordischen Filmtagen 2023 in Lübeck.

Schwedisches Drama überzeugt Jury

14 Filme in vier Tagen: Ulrike Scholderer, Fundraiserin in St. Petri zu Lübeck, und ihre Kolleg:innen der Jury für den Kirchlichen Filmpreis haben ein cineastisches Mammutprogramm hinter sich. Gemeinsam mit Melanie Pollmeier aus der Schweiz, Mia Lund Rao aus Dänemark und Arnis Šablovskis aus Lettland hat die 54-Jährige den Gewinner-Film gekürt. Bei der Abschlussgala im Theater Lübeck ist am Sonnabend (4. November 2023) das Geheimnis gelüftet worden: "Paradise is Burning" von Regisseurin Mika Gustafson gewinnt 2023 den Kirchlichen Filmpreis. Das Preisgeld in Höhe von 5000 Euro wird vom Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg gestiftet.

Darum geht es in dem Film

Das schwedische Drama erzählt die Geschichte der 16-jährigen Laura, die mit ihren Schwestern Mira und Steffi in einem schwedischen Arbeiterviertel aufwächst. Der Sommer steht vor der Tür, als die alleinerziehende Mutter der drei Mädchen plötzlich verschwindet. Laura kümmert sich fortan um ihre jüngeren Schwestern. Alle drei sprühen vor Energie, Wagemut und der zerbrechlichen Lust am Leben. In ihrer kunterbunten Wohnung geht es drunter und drüber: ob beim morgendlichen Haarebügeln, zu handfesten Schulhofprügeleien oder anlässlich blutig-fröhlicher Übergangsrituale – wenn es darauf ankommt, sind die drei füreinander da. Doch als das Sozialamt einen Besuchstermin ankündigt, muss Laura jemanden finden, der sich als ihre Mutter ausgibt, um eine Trennung der Geschwister und eine Unterbringung der Kinder in Pflegefamilien zu verhindern.

 

Die Jury für den Kirchlichen Filmpreis 2023 beriet quasi bis zur letzten Minute, welche Produktion in diesem Jahr am meisten überzeugte. "Die Diskussion mit meinen Jurykolleg:innen war sehr sehr bereichernd", berichtet Ulrike Scholderer. "Tatsächlich war der Film auch mein Favorit."

Das sagt die Jury 

In der gemeinsamen Begründung urteilt die Jury über "Paradise is Burning": "Sie leben in unfreiwilliger Anarchie und ihre Lebensumstände sind prekär und chaotisch. Um darin zu überleben, schaffen sie ihre eigene kleine ,Gemeinde' und erfinden darin Rituale, die Zugehörigkeit schaffen und das Chaos zu überwinden versuchen. Für die Interfilm Jury zeigt der Film, dass Rituale zum immanenten Menschsein dazugehören und die Vulnerabilität des Lebens abschwächen."