Lübeck. Schulterschluss für die Sieben Türme: Nach der Ankündigung der Landesregierung von Schleswig-Holstein, sich an der geplanten Stiftung 7Türme+ in Lübeck zu beteiligen, setzen die fünf Landtagsabgeordneten aus der Hansestadt parteiübergreifend ein Zeichen. Gemeinsam rufen die Politiker:innen von CDU, Grünen und SPD dazu auf, sich aktiv für den Erhalt der fünf Altstadtkirchen und damit des Weltkulturerbes zu engagieren.
23 Millionen Euro werden in den kommenden Jahren für die Sanierung der Türme des Doms benötigt. Weitere 30 Millionen Euro müssen in längst überfällige Baumaßnahmen in St. Marien investiert werden. Die zukünftige Finanzierung soll die Gründung der bürgerlich-rechtlichen Stiftung 7Türme+ lösen. Die Stiftung ergänzt die seit vielen Jahren mit großem Engagement und unermüdlicher Hingabe vieler Akteure betriebene Kampagne „Sieben Türme will ich sehen“.
Land wird Mitstifter von 7Türme+
Mitte Februar 2024 hatten Ministerpräsident Daniel Günther und Kulturministerin Karin Prien (beide CDU) in Kiel angekündigt, 250 000 Euro als Investition in die zu gründende Stiftung aus Landesmitteln zur Verfügung zu stellen. Jetzt melden sich die fünf Lübecker Landtagsabgeordneten mit einem gemeinsamen Appell zu Wort.
Anette Röttger (CDU):
„Die Sieben Türme der Lübecker Altstadt – sie haben als Bestandteil des Weltkulturerbes eine herausragende Strahlkraft, weit über die Grenze der Stadt und des Landes hinaus. Seit Jahrhunderten bieten die Gotteshäuser Menschen Schutz, sind Orte der Freude, der Zuversicht, der Trauer und des Trostes. Diese Orte müssen erhalten bleiben. Ich bin hoch erfreut, dass die Landesregierung ein deutliches Zeichen setzt und die Stiftungsgründung aktiv unterstützt. Allerdings sprechen wir hier von einer gemeinsamen Herausforderung, die wir nur gemeinsam im Schulterschluss mit vielen anderen nachhaltig und dauerhaft leisten können.“
Jasper Balke (Die Grünen):
„Die Hansestadt Lübeck ist international für ihre historische Silhouette mit den sieben Türmen bekannt und als UNESCO-Weltkulturerbe ein einzigartiges Zeugnis der Menschheitsgeschichte. Deswegen ist es gut und richtig, dass die Landesregierung diesen kulturellen Wert nicht nur anerkennt, sondern durch die Beteiligung in Höhe von 250 000 Euro an der 7 Türme+ Stiftung maßgeblich zu dessen Erhalt beiträgt. Die gemeinsame Unterstützung aller fünf Lübecker Landtagsabgeordneten verdeutlicht, dass es hierbei nicht um Parteipolitik, sondern um einen unverzichtbaren Beitrag für die Hansestadt als Kulturstandort geht. Seit ich in Lübeck lebe, hat die Altstadt mit ihren Kirchen eine hohe emotionale Bedeutung für mich. Ich verstehe es deshalb als persönliche Verpflichtung, nicht nur in meiner Rolle als Lübecker Landtagsabgeordneter, sondern auch als Bürger der Hansestadt alles dafür zu tun, dass dieses Kulturerbe erhalten bleibt. Daher freu ich mich wirklich sehr über diese positive Nachricht.“
Dagmar Hildebrand (CDU):
„Es ist ein gemeinsames Anliegen aller im Landtag vertretenen Fraktionen: Die Sieben Türme Lübecks müssen erhalten bleiben. Ich hoffe, dass mit dem klaren Bekenntnis der Landesregierung weitere Personen, Institutionen und Unternehmen Verantwortung für diese unschätzbar wertvollen Baudenkmäler übernehmen.“
Sophia Schiebe (SPD):
„Die Sieben Türme repräsentieren mehr als nur die fünf Hauptkirchen der Lübecker Altstadtinsel. Sie stehen als Wahrzeichen der Stadt Lübeck für eine unverkennbare Stadtsilhouette, die nicht zu Unrecht zum Weltkulturerbe gehört. In ihnen ruhen Geschichte und Kultur und sie sind somit gleichzeitig ein Teil unserer Selbst. Sie tragen Zeichen von Wohlstand und Niedergang und müssen in ihrer Schönheit in Gänze geschützt werden. Hierfür bedarf es einer gemeinsamen Anstrengung um den Erhalt zu garantieren.“
Dr. Hermann Junghans (CDU):
„Die Sieben Türme sind ein Markenzeichen, jenseits aller Religiosität. Wer die Silhouette erblickt, der denkt sofort an Lübeck. Diese Geschichte müssen wir erhalten. Hier gilt es, nachhaltige Strukturen zu schaffen, die geplante Stiftung 7Türme+ wird dabei helfen, die Finanzierung dieser Aufgabe dauerhaft zu sichern. Ich freue mich, dass das Land Schleswig-Holstein aktiv dabei mithelfen wird - und ich werbe dafür, dass hoffentlich viele Menschen und Unternehmen diesem guten Beispiel folgen werden.“