Seit jenem allerersten Ostertag ist ein Stein ins Rollen gekommen, der nicht aufzuhalten ist. Tot ist nicht für immer, die Liebe ist stärker als Hass, Tränen werden getrocknet, das Leben ist schön und an jedem Morgen dürfen wir aufstehen. Ein Aufstand für das Leben.
Er ist auferstanden!
Den Ostermorgenfrauen, Maria Magdalena, Salome und Maria, der Mutter des Jakobus, die sich getraut haben, tief ins Grab zu schauen und sich dem Dunkel auszusetzen, haben wir zu verdanken, dass die Botschaft in die Welt gekommen ist: Christus ist auferstanden! Nichts von dem, was aus Liebe geschah, ist vergeblich. „Fürchtet euch nicht“ sagt der Engel, „Er, den ihr sucht, ist nicht hier. Er ist auferstanden. Geht und erzählt es den anderen.“ Sie haben sich getraut, obwohl ihnen bange zumute war.
Die gute Botschaft ist in der Welt
Seitdem ist die gute Botschaft in der Welt. Und zu allen Zeiten ist sie Hoffnung, Trotzkraft und Trost. Gott sei Dank.
Kein Diktator wird sie zurückdrängen, kein Unrecht und keine Ungerechtigkeit wird vor ihr sicher sein. Kein Leid und kein Schmerz wird auf immer ungetröstet bleiben. Und keine Tat, die aus Liebe getan wird, ist vergeblich.
Ostern ist mein Fels in der Brandung
Die Ostersonne stellt unsere Welt in ein anderes Licht. Sie zeigt uns, wie wir sein können und sie stellt die Todesmächte in den Schatten. Daran halte ich mich fest. In diesen Zeiten, die so viele Gewissheiten ins Wanken bringen, ist Ostern mein Fels in der Brandung.
Ich will davon singen. Alle Osterlieder die ich kenne. Und ich will von den Ostermorgenfrauen lernen, das „Fürchte dich nicht“ des Engels weiterzusagen, ich will Osterfreude suchen und finden: in einem festlichen Gottesdienst, zwischen den Legosteinen im Wohnzimmer mit meinem Enkel, am Krankenbett eines Freundes, in meinem Garten oder auf einer Friedensdemo und wer weiß, wo sie sich sonst noch zeigen wird.
Und wo ist Ihr persönlicher Ostermoment in diesem Jahr?
Frohe Ostern! Ihre Pröpstin Frauke Eiben