Lübeck. Die monumentale Schleife des Doms zu Lübeck wird am Dienstag, 26. September 2023, abgebaut und bekommt ein neues Zuhause: Sie soll zukünftig an der Erlöserkirche in Jerusalem die Blicke auf das Gotteshaus lenken.
Sie ziert tausende Fotos von Menschen aus Lübeck und aller Welt: Vor drei Monaten, pünktlich zum Start der Feierlichkeiten zum 850. Geburtstag des Doms zu Lübeck, wurde die kaminrote Schleife am Nordturm montiert. Pastorin Margrit Wegner, die zusammen mit Pastor Martin Klatt für den Dom zu Lübeck zuständig ist, freut sich über die positive Resonanz: "Wir sind mit vielen Menschen ins Gespräch gekommen. Die Schleife trägt zum einen dazu bei, dass Lübeckerinnen und Lübecker stolz auf ihren Dom und ihre Stadt sind. Zum anderen ist sie ein wahrer Touristenmagnet gewesen, der die Aufmerksamkeit auf den Dom und die Schönheit Lübecks zieht."
Ein neuer Geburtstag, eine andere Kirche
Am kommenden Dienstag wird die Schleife von der Firma TSP-Spezial wieder abgebaut. Allerdings ist der Abbau von den Wetterbedingungen abhängig und kann kurzfristig verschoben werden. Carlos Blohm, Vorsitzender des Bauausschusses, erklärt: "Wenn der Wind zu stark ist, wird es für die Gebäudekletterer zu gefährlich. Die Sicherheit hat oberste Priorität." Er rechnet mit zwei bis drei Tagen Abbau.
Die Schleife, die eine Breite von acht Metern und ein Gewicht von 30 Kilogramm hat, wird sorgfältig demontiert. Die Banderole mit einer Länge von 60 Metern wird von der renommierten Firma Geo - die Luftwerker auf die Turm-Maße der Erlöserkirche in Jerusalem umgenäht.
Vom Eis zur Schleife
Die Idee, die Schleife nach Jerusalem zu bringen, entstand am Rande der Geburtstagsfeierlichkeiten des Doms, als Margrit Wegner und Joachim Lenz, evangelischer Propst von Jerusalem, beim Eisessen zusammensaßen. Am 31. Oktober dieses Jahres feiert die Erlöserkirche in der Altstadt Jerusalems ihr 125-jähriges Jubiläum. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird ebenfalls anwesend sein und die Feierlichkeiten begleiten. Die genauen Umstände, wie die Schleife nach Jerusalem gebracht werden soll, stehen noch nicht abschließend fest.
Die Pläne für die Lübecker Jubiläumsschleife gehen aber noch viel weiter: Es gibt bereits Ideen, was mit der Schleife nach der Zeit in Israel geschehen soll: "Die Kirche eines befreundeten Musikers wird demnächst ihr 850-jähriges Jubiläum feiern. Er hat bereits Interesse an der Schleife bekundet. Es wäre eine wunderbare und nachhaltige Idee, die Schleife als Symbol des Friedens weiterzugeben und somit eine Verbindung zwischen den Kirchen und den Menschen herzustellen", berichtet Pastorin Margrit Wegner.