Lübeck. 13 Jahre lang hat Katja von Kiedrowski das Leben in der Kirchengemeinde in St. Jürgen mit dem Team aus Seelsorgenden geprägt. Jetzt verabschiedet sich die Pastorin von der Gemeinde, um sich künftig auf die Weiterentwicklung des digitalen Gottesdienstformats #liveline zu konzentrieren.
Online-Projekt startete in der Pandemie
An den 15. März 2020 hat Katja von Kiedrowski noch sehr genaue Erinnerungen. Zum ersten Mal ging an diesem Sonntag das Team von #liveline auf Sendung. Im Internet. Als Stream. Bei YouTube und Facebook. Ehren- und Hauptamtliche. Kirchenmusiker und Freizeitmusizierende. Konfirmand:innen und Teamende. Pröpstin Petra Kallies war ebenfalls von Anfang an dabei, hielt die erste Predigt. „In kürzester Zeit - es waren nur wenige Tage gewesen - hatten wir ein Konzept entwickelt, die notwendige Technik zusammengetragen, die St. Jürgen Kapelle in ein Studio verwandelt - und einfach losgelegt.“
Katja von Kiedrowski ist von Start an dabei
Wenn Katja von Kiedrowski über die Anfänge von #liveline erzählt, dann ist ihre Begeisterung für das Projekt unüberhörbar. Auch Stolz auf das Erreichte schwingt mit - und noch immer ein klein wenig Ungläubigkeit. „Wir wussten ja damals nicht, was passiert - ob uns überhaupt da draußen jemand sehen wollte. Entscheidend war für uns alle nur: Wir wollten nach dem Lockdown in der ersten Welle der Corona-Pandemie nicht, dass es am Sonntag keinen Gottesdienst gibt.“
Die digitale Gemeinde wollte das #liveline-Team sehen - und will es bis heute. Mit steigender Begeisterung und wachsenden Reichweiten. Das Erfolgsrezept des Formats? „Wir sind authentisch. Wir begegnen den Menschen auf Augenhöhe, wir schauen ihnen in unseren Gottesdiensten direkt ins Gesicht. Wir sind nahbar und dicht bei unseren Zuschauern“, fasst Katja von Kiedrowski zusammen.
Anfangs als digitale Gottesdienst-Alternative in der Pandemie gestartet, hat sich #liveline als Projekt der Gemeinde in St. Jürgen und des Kirchenkreises längst etabliert. Bei Zuschauenden in Lübeck und im Herzogtum Lauenburg, in der Region, im gesamten deutschsprachigen Raum. Regelmäßig überträgt BibelTV die Gottesdienste aus der St. Jürgen-Kapelle. #liveline ist ein Erfolgsprojekt - und soll sich auch drei Jahre nach dem Start weiter entwickeln.
Abschied nach 13 Jahren in St. Jürgen
Ab sofort übernimmt Katja von Kiedrowski das Leitungsteam, möchte auf der neuen Projektpfarrstelle frische Konzepte und Formate für #liveline entwickeln. Dafür verabschiedet sich die 55-Jährige als Pastorin von der Kirchengemeinde in St. Jürgen. Wobei: „Ich bleibe ja in der Gemeinde wohnen, treffe weiterhin viele Menschen im Stadtteil, was für mich den Abschiedsschmerz ein wenig lindert.“ 13 Jahre hat sie in der 12 000 Mitglieder großen Gemeinde gewirkt, hat Menschen bei den schönen und schweren Momenten begleitet. „Dieser direkte Kontakt wird mir natürlich fehlen“, sagt die Seelsorgerin.
Am Sonntag, 5. März 2023, ist Pastorin Katja von Kiedrowski von der Gemeinde verabschiedet worden. Bei #liveline wird sie am Sonntag, 19. März, als neue Leiterin begrüßt.