Wie wird sie gefeiert?
Die Konfirmation ist ein Fest und wird meist in der Familie gefeiert. Immer wieder stellen die Pastorinnen und Pastoren in Gesprächen mit den Eltern eine gewisse Unsicherheit fest. Wie feiert man die Konfirmation eigentlich richtig?
Gottesdienst, Mittagessen – und dann? Die Zeit bis zum Kaffee und Kuchen kann lang werden. „Das Thema des Tages ist oft nicht ganz klar“, sagt Marienpastor Robert Pfeifer, Beauftragter für Konfirmandenarbeit im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg für den Bezirk Lübeck. Den Konfirmanden selbst in den Mittelpunkt zu stellen, zurückzublicken und sich über diesen gut gelungenen Menschen zu freuen, sei wichtig. Fotos der Taufe oder aus der Kinderzeit lassen Erinnerungen wach werden und bieten jede Menge Gesprächsstoff.
Pastor Pfeifer hat über die letzten Jahre zudem bei den Jugendlichen einen Wandel beobachtet. Sie selbst nehmen die Konfirmation nicht mehr nur als reines Familienfest wahr sondern wollen ihre Freunde miteinbeziehen.
„Das liegt sicher auch daran, dass Jugendliche heute selbstverständlich in Netzwerken leben. Das ist anders als noch vor zehn oder 15 Jahren“, so Pfeifer. Aber auch die klassischen Familienverbände lösen sich immer häufiger auf.
Auch Dompastorin Margrit Wegner rät den Eltern dazu, den Tag der Konfirmation gut zu planen. „Gerade in Trennungsfamilien ist es ratsam vorher zu bedenken, wie sich beide Elternteile einbringen können.“ Für die Jugendlichen werde die Konfirmation sonst spätestens nach dem Gottesdienst zu einer Zerreißprobe.
Genau wie zu allen anderen großen Familienfesten, die in einem größeren Rahmen gefeiert werden, sollten sich Eltern und Konfirmand zusammensetzen und Wünsche einbringen.
„Schön ist es auch, den Tag festzuhalten, um später eine Erinnerung daran zu haben“, so Wegner. Ein Familienfoto, die Gästeliste, eine Wochenendausgabe einer Zeitung sind nur drei handfeste Kleinigkeiten, die zehn oder 20 Jahre später den Tag der Konfirmation wieder lebendig werden lassen.
Ob die Gesellschaft in einem Restaurant feiert oder in den eigenen vier Wänden, ist jedem selbst überlassen. Je nach Geschmack und Geldbeutel richten die meisten Familien aber ein Festessen zur Konfirmation aus. Eben etwas anderes als im Alltag, um diesen besonderen Tag zu feiern. Auch in Familien, in denen Gebete nicht in den Tagesablauf gehören, hat das Tischgebet einen festen Platz. Ob der Konfirmand es selbst spricht oder aber seine Paten, Geschwister oder Eltern bittet, ist jedem selbst überlassen.