Das Wort zur Woche von Flüchtlingskoordinatorin Pastorin Elisabeth Hartmann-Runge zum Ewigkeitssonntag
Ein Beitrag von Pastorin Elisabeth Hartmann-Runge
An diesem Sonntag werden in den Kirchen die Namen vieler Menschen, die im vergangenen Jahr verstorben sind, verlesen.
Zu jedem Namen entzünden wir eine Kerze.
Wir sind eingeladen, unsere Trauer, unsere Erinnerungen und unsere Fragen vor Gott zu bringen.
Zu jedem Menschen gehört eine Lebensgeschichte. Ein Beginn, Hoffnungen und Enttäuschungen, Pläne und Entscheidungen, Glück und Schmerz.
Und am Ende der Tod.
Mit ihm kommen manche Geschichten zu einem Abschluss. Andere brechen jäh ab.
Manche Namen und manche Geschichten verschwinden.
Manche Menschen sterben umgeben von Liebe.
Andere verlieren ihr Leben mit Gewalt und Schrecken.
Wir, die weiterleben, bleiben zurück mit unserer Trauer und unseren Erinnerungen. Und auch mit ungelösten Aufgaben und Schuldgefühlen.
Das Leben der Menschen, die wir liebhatten oder mit denen es schwer war, klingt nach.
Und es mischen sich ganz verschiedene Gefühle in unsere Erinnerungen.
Vielleicht gibt es, über den Alltag mit zurückgelassenen Gegenständen, Bildern und Dokumenten hinaus, besondere Orte, an denen wir uns mit unseren Verstorbenen verbunden fühlen?
Dieser Sonntag hat zwei Namen:
Wir nennen ihn Totensonntag, weil wir die Realität von Abschied, Sterben und Tod anerkennen müssen.
Aber nennen ihn auch Ewigkeitssonntag, weil eingeladen sind zu glauben, dass der Tod nicht das Ende ist, sondern dass Gott über den Tod hinaus Liebe und Leben verspricht.