Philip Graffam, Propst im Herzogtum Lauenburg, schreibt zum Weihnachtsfest 2023 über Momente der Liebe, der Versöhnung und der Hoffnung in dunklen Zeiten.
"Mein Blick fällt auf die Krippe..."
In der Weihnachtszeit bewege ich mich zwischen Lichtern und schönen Momenten, aber auch schweren, leidvollen und von Kriegen geprägten Bildern unserer Zeit. Dann fällt mein Blick auf die Krippe im Stall von Bethlehem. Dort liegt ein Kind. Die Schlichtheit des Moments erfasst mich tief. Ein kleines unschuldiges Kind, geboren in Armut, wird zum Licht in einer von Dunkelheit geprägten Welt. Es ist nicht einfach nur ein Kind, sondern ein Zeichen des tiefen Friedens.
In diesem Anblick finde ich Trost. Wie das Kind im Stall fühle auch ich mich manchmal klein und unbeachtet. Doch in diesem scheinbaren Unscheinbaren liegt eine kraftvolle Botschaft: Gott wendet sich mir zu. Seine Idee für diese Welt ist Liebe und Frieden. Die Hoffnung, die daraus erwächst, übersteigt menschliches Verstehen. Sie inspiriert zur Nächstenliebe und Solidarität. Sie erinnert an den Soldaten in den Schützengräben der Ukraine, den Geflüchteten aus Afrika, die Kinder und Familien in Israel und Palästina. Diese Hoffnung spendet Trost, wo eine geliebte Person fehlt, und heilt den Moment. Was für ein Geschenk!
Was für ein Geschenk!
So wünsche ich uns ein friedvolles und versöhnliches Weihnachtsfest. Möge es eine Quelle der Heilung und des Trostes werden. Möge das Kind in der Krippe uns dazu bewegen, die Freude in den kleinen Momenten der Liebe und des Mitgefühls zu suchen, die wir einander schenken. Frohe Weihnachten!