Liebe Gemeinde,
vielleicht habt ihr schon etwas gehört, denn der Buschfunk ist ja schnell. Vielleicht habt ihr auch noch gar nichts gehört und meine Zeilen verwundern euch. Wie auch immer, ich möchte euch gerne über etwas Persönliches informieren, das gleichzeitig auch etwas Öffentliches ist: Ich und meine Familie werden zum August dieses Jahres eine neue Stelle jenseits von Gemeinde antreten.
Ich möchte euch meine/unsere Entscheidung gerne ein wenig nachvollziehbarer machen - bei allem, was vielleicht auch unverständlich und traurig bleiben mag. Ich bin seit meinem gesundheitlichen Schlag vor etwa 2 ½ Jahren am Denken und Probieren gewesen, wie es weitergehen kann. Da hatte und hat sich in mir etwas verändert. Mein Ziel war es immer, hier in der Gemeinde zu bleiben. Denn es ist wirklich so, wie ich immer sagte: wir fühlen uns als Familie sehr wohl hier - und wenn Gemeinde, dann Aumühle! Dafür habe ich hier gemeinsam mit dem KGR konkrete Schritte eingeleitet – z.B. weniger Gottesdienste, Aufteilung/Abgabe von Arbeitsbereichen.
Vor dem Mini-Sabbatical (Oktober bis Dezember 2023) hatte ich es schon recht deutlich gespürt, dass es so für mich und die Familie nicht weiter gehen kann – trotz der ganzen genannten Schritte. So habe ich mir diese Zeit bewusst auch als Zeit genommen, noch weiter darüber nachzudenken, wie es gut gehen kann. In der Phase der Auszeit war ich ganz frei von beruflichen Verpflichtungen, habe Ruhe und Kraft geschöpft – und aus dieser Ruhe heraus gemeint und gedacht, es könne alles gut und ruhig gehen. Die Freude über diesen Gedanken hatte mich wirklich ergriffen. Es war mein und unser Herzenswunsch, hier in der Gemeinde zu bleiben. Doch schon nach einer kurzen Zeit, habe ich gemerkt, dass mein Wunschdenken und die Wirklichkeit dann doch zwei verschiedene Dinge sind. Das hat sich bis jetzt leider nicht geändert, sondern bestätigt. Die Vielschichtigkeit des Pfarramts in der Gemeinde wird nicht weniger. Und auch, wenn ich vielleicht nach Außen oft anders wirke - ich möchte meine Grenzen anerkennen.
Und so habe ich nun für mich und die Familie diese Entscheidung getroffen. Es bleibt schmerzhaft, gerade auch, weil dies eine tolle Gemeinde ist – mit viel ehrenamtlichem Engagement, mit fröhlichem Glauben und Lebensfreude, mit wunderbarer Kirchenmusik, einem engagierten KGR und einem wunderbaren Team von hauptamtlich Mitarbeitenden. Es hat gepasst, auch mit euch Menschen mittendrin. Ich war gerne euer Pastor! Aber ich und wir möchten unserem Leben nun doch eine andere Richtung geben, planbarer, fokussierter – jenseits von Gemeinde. Konkret wird die neue Lebensrichtung ab August, mit der Stelle in der Krankenhausseelsorge im KH Bethesda (75%) und Johanniter KH Geesthacht (25%). In die Richtung der Krankenhausseelsorge habe ich auch schon einschlägige Erfahrungen gesammelt. Ich freue mich auf die neue Aufgabe, und gleichzeitig bleibt auch ein weinendes Auge. Sicher kommt diese Veränderung für euch überraschend, und vielleicht bleibt sie trotz aller Erklärung irgendwie unverständlich. Wie ich im „Editorial“ schrieb – ich frage mich selbst gerade: Wer bin ich?
Wie auch immer ihr das findet und wie auch immer ihr mich seht - ich bin immer dafür, dass wir offen sprechen. Kommt also bitte zu mir, mit Fragen und allem, was euch auf dem Herzen liegt. Über alles hoffe ich sehr, dass wir uns im Herzen verbunden bleiben und das Gute sehen können. Das Gute, das es schon gibt. Das Gute, das Gott wachsen lassen will und wird – für die Gemeinde Aumühle und die Region Sachsenwald. Für dieses Gute bete ich.
Eine persönliche Sache noch: Da die Stelle im KH eine übergemeindliche Stelle ist, gibt es keine Dienstwohnung/Pastorat. Von daher sind wir aktuell auf der Suche nach Wohnraum. Wundert euch also nicht, wenn ihr schon vor dieser Nachricht auf diesbezügliche Wohnungsgesuche/Aushänge gestoßen seid. Wie ihr vermutlich alle wisst, ist der freie Wohnungsmarkt – zumal in Aumühle und Umgebung – sehr dicht. Da wir nur ca. 3 Monate Zeit für Suche und Umzug haben, mussten wir hier einfach schnell aktiv werden, auch wenn noch nicht alles an alle kommuniziert wurde.
Und nun lasst uns die noch verbleibende, gemeinsame Zeit dankbar und fröhlich zusammen verbringen. Als geschenkte Zeit - so, wie man eigentlich alle Zeit miteinander leben sollte... Ich jedenfalls bin sehr dankbar für die gemeinsame Zeit mit euch allen.
DANKE und herzliche Grüße
Im Namen der ganzen Familie
Euer
Pastor Christoffer Sach