Er erscheint in unserer Gegenwart, um seine Geschichte zu erzählen - nicht um seinen Namen reinzuwaschen, denn der steht ohnehin unauslöschbar für Verrat. Ist es der Versuch eines Schuldbekenntnisses oder der Rechtfertigung? Was waren die Gründe, die hinter seinem Tun standen? Wie wäre die folgenreichste Geschichte des chrsitlichen Abendlandes weitergegangen, wenn er Jesus nicht verraten hätte?
Die flämische Autorin Lot Vekemans bietet in ihrem Monodrama der Ikone des Verrats ein Plenum. Der Text ist Augenzeugenbericht, Verteidigungsrede und Eingeständnis. Sie lässt Judas über seine Wut, seine Enttäuschung und seine Sehnsüchte reden, ohne die Verantwortlichkeit seines Handelns zu leugnen.
In den Dramen von Lot Vekemans geht es immer um existientielle Themen. Sie gibt Figuren das Wort, die in der Historie immer zu kurz gekommen sind und zeigt sie jenseits einer Wertung in Gut und Böse.
In diesem Drama stellt sie die höchst provokante Frage: "Ist Jesus oder Judas für uns gestorben?"
Spiel, Einrichtung: Hartmut Lange
Assistenz: Ines Schneider
Klavier: Birte Brunhoeber
Eintritt frei; Spenden werden erbeten
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