Lübeck/Ratzeburg. Das Thema Kirchenmusik war einer der Schwerpunkte der Frühjahrssitzung der Kirchenkreis-Synode (15. März 2025). Die Ergebnisse im Überblick.
Kirchenkreis bekommt neues Kirchenmusik-Konzept
Pröpstin Petra Kallies präsentierte der Synode einen Konzeptentwurf zur Umstrukturierung der kirchenmusikalischen Arbeit im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg, der von der Arbeitsgruppe Zukunft entwickelt wurde. Die Synode stimmte dem Entwurf mit einer Enthaltung zu. Im nächsten Schritt soll der Kirchenkreisrat das Konzept bis zur Haushaltssynode am 15. Januar 2026 detailliert ausarbeiten.
Das Konzept zielt darauf ab, die Finanzierung der Personalkosten aus dem Gemeinschaftsanteil sicherzustellen, um zu vermeiden, dass ganze Regionen ohne Kirchenmusik dastehen. Gleichzeitig müssen Planstellen aus finanziellen Gründen abgebaut werden, jedoch sollen die verbleibenden Stellen als attraktive Vollzeitpositionen geplant werden. Die Dienstaufsicht wird delegiert.
Landeskirchenmusikdirektor Hans-Jürgen Wulf betonte in einer Wortmeldung, dass es sich um ein Konzept zur Sicherung der hauptamtlichen Kirchenmusik handelt. Auch wenn Honorarkräfte weiterhin benötigt werden, spielen die Hauptamtlichen eine Schlüsselrolle, insbesondere in der Ausbildung des Nachwuchses.
Pröpstin Kallies hob noch einmal die Bedeutung und die große kirchenmusikalische Vielfalt in der Region hervor: Im Kirchenkreis gab es im vergangenen Jahr 20 Kinderchöre, 74 Erwachsenenchöre, über 500 musikalisch gestaltete Gottesdienste und mehr als 400 Konzerte mit insgesamt mehr als 50.000 Besucherinnen und Besuchern.
Mehr Zusammenarbeit in der Region
Mit großer Zustimmung hat die Kirchenkreis-Synode (15. März 2025) den von Propst Philip Graffam vorgetragenen Impuls zur Zukunft der Kirchenmusik in der Region 3 (Mölln, Breitenfelde, Gudow) sowie in Aumühle und Wohltorf angenommen.
Propst Graffam dankte Landeskirchenmusikdirektor Hans-Jürgen Wulf, Kreiskantor Michael Buffo sowie den beteiligten Kirchengemeinden für die Erarbeitung des Konzeptes. Die beteiligten Kirchengemeinden hatten dem kirchenmusikalischen Konzept bereits vorab zugestimmt. Mit diesem Konzept, so Graffam, werde sichergestellt, „dass Menschen auch in Zukunft von Kirchenmusik erreicht und begeistert werden.“
Das neue Konzept entfaltet seine Wirkung auf mehreren Ebenen: Einerseits werden die Gemeinden von personellen und finanziellen Herausforderungen entlastet. In der Vergangenheit gab es Fälle, in denen Stellen nicht nachbesetzt werden konnten und die Gemeinden mit der Finanzierung überfordert waren. Andererseits schafft die Bündelung von Kirchenmusikerstellen in der Region eine gerechte Finanzierung und sichert die Arbeit in diesem wichtigen kirchlichen Handlungsfeld.
Ziel des Konzeptes ist es, kirchenmusikalische Angebote regional zu vernetzen, Aufgaben gerecht zu verteilen und die langfristige Finanzierbarkeit zu gewährleisten. Einen positiven Ausblick auf die zukünftige Zusammenarbeit gab Oliver Erckens vom Mariensprengel. Er lobte in seiner Wortmeldung die „interprofessionelle Zusammenarbeit mit der Kirchenmusik“, in seiner Gemeinde. Diese sorgt dafür, dass der „Glaube Klang bekommt und Gemeinschaft geschaffen wird“.
Einrichtung von drei Kirchenmusiker-Stellen
Die Synode stimmte weiterhin zu, das Kirchenmusikkonzept des Kirchenkreises zu überarbeiten und ein neues Konzept zu entwickeln. Aufgrund der Dringlichkeit werden zwei neue 100-Prozent-B-Kirchenmusikerstellen und eine neue 100-Prozent-A-Stelle im Stellenplan des Kirchenkreises geschaffen. Die Besetzung dieser Stellen erfolgt in Abstimmung mit den Gemeinden Johann-Hinrich-Wichern, Luther-Melanchthon, Laurentius, Aumühle, Wohltorf, Mölln, Breitenfelde und Gudow. Es ist fortan möglich, bereits bestehende Mitarbeitende von der Kirchengemeinde-Ebene auf die Kirchenkreis-Ebene zu übernehmen. Die Einrichtung der drei Stellen dient dem Schutz und der Fürsorge der betroffenen Mitarbeitenden, die ansonsten mit schwierigen Arbeitsverhältnissen und Honorarsituationen konfrontiert wären.