Die Synode des Kirchenkreises tagte am 15. März 2025 in den Lübecker Media-Docks. Copyright: Oliver Beck
Lübeck/Ratzeburg. Auf der Frühjahrs-Synode des Kirchenkreises (15. März 2025) in den Media-Docks in Lübeck standen zahlreiche Entscheidungen an. Neben dem Haushaltsentwurf für das Jahr 2025 wurde das Konzept für einen Neustart des Projekts segensreich präsentiert. Auch das Kirchberg-Projekt in Sandesneben und die notwendige Reparatur des Fahrstuhls in St.- Petri zu Lübeck beschäftigte die Synodalen. Die Ergebnisse im kompakten Überblick.
Haushalt 2025 beschlossen
Der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg hat den Haushaltsplan für das Jahr 2025 aufgestellt. Die Schlüsselzuweisung für das kommende Jahr beläuft sich auf 27.672.100 Euro. Das Gremium votierte einstimmig für den Haushalt 2025.
Der Gesamtbedarf des Kirchenkreises für das Jahr 2025 liegt bei 27.750.800 Euro. Damit ergibt sich eine Differenz von 78.700 Euro, was einem Mehrbedarf von 0,28 Prozent über der Schlüsselzuweisung entspricht. Diese Differenz wird durch eine Entnahme aus der allgemeinen Ausgleichsrücklage gedeckt.
„Der Haushaltsplan 2025 sichert die Fortführung unserer kirchlichen Arbeit in den Kirchengemeinden und im Kirchenkreis und stellt sicher, dass wir weiterhin für die Menschen da sein können“, erklärte Jan Schuback aus dem KIrchenkreisrat. „Durch eine vorausschauende Finanzplanung können wir auch zukünftigen Herausforderungen begegnen."
Sozialfonds bleibt erhalten
Die Kirchenkreissynode hat die Fortführung des 2023 eingerichteten Sozialfonds beschlossen. Angesichts wachsender Armut soll er weitergeführt und das Vergabeverfahren erweitert werden. Künftig werden auch im Einzelfall Projekte gefördert, die Kirchengemeinden in Kooperation mit dem Diakonischen Werk Herzogtum Lauenburg, der Gemeindediakonie Lübeck oder der Diakonie Nord-Nord-Ost entwickeln. Personalkosten bleiben ausgeschlossen.
„Die steigende Armut erfordert gezielte Unterstützung. Die Fortführung des Sozialfonds ist ein wichtiges Signal der Solidarität“, betonte Pröpstin Petra Kallies.
Neustart für segensreich
Die Servicestelle segensreich wird ab Ende 2025 mit einem erweiterten Konzept neu starten. segensreich war 2021 zunächst als zeitlich befristetes Projekt gestartet und bietet Menschen ohne direkte kirchliche Anbindung Segensrituale und Begleitung an. Nun wird die Servicestelle zur zentralen Anlaufstelle für Segensrituale sowie zur Wiedereintrittsstelle des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg weiterentwickelt.
Durch diese Neuausrichtung erhält segensreich eine breitere Wirkung. Gezielte Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere über soziale Medien, sowie eine stärkere Vernetzung mit Kirchengemeinden und Regionen sollen die Reichweite und Nachhaltigkeit der Arbeit erhöhen.
Die Umsetzung des neuen Konzepts erfolgt innerhalb der bestehenden Personalstruktur, indem vorhandene Stellenanteile umgewandelt werden. Die Finanzierung ist für mindestens fünf Jahre durch eine Rücklage von 150.000 Euro gesichert, sodass keine zusätzlichen Kirchensteuermittel erforderlich sind.
Pastor Tobias Maximilian Knöller und Pastorin Caroline Boysen stellten das neue Konzept vor. "Wir wollen da sein, wo die Menschen sind."
Unterstützung für den Kirchberg
Die St.-Marien-Kirche auf dem Kirchberg in Sandesneben ist ein zentraler Ort des Glaubens, der Geschichte und der Gemeinschaft. Doch das historische Gebäude steht vor erheblichen baulichen Herausforderungen: Die Standsicherheit ist gefährdet, und die Barrierefreiheit muss dringend verbessert werden. Die Finanzierung des Vorhabens setzt sich aus Eigenmitteln, Drittmitteln und einer zweckgebundenen Höchstfördersumme von 660.000 Euro aus dem Kirchenkreishaushalt 2025 zusammen. Eine gesicherte Gesamtfinanzierung ist entscheidend für den Erfolg des Projekts und die Möglichkeit weiterer Co-Finanzierung. Insgesamt belaufen sich die geschätzten Kosten für die Sanierung auf 4,1 Millionen Euro.
Die Beschlussvorlage an die Kirchenkreis-Synode hatte das Ziel, eine Höchstfördersumme von 660.000 Euro im Kirchenkreishaushalt 2025 zweckgebunden bereitzustellen. Das Thema wurde im Gremium engagiert diskutiert. Final stimmte die Synode der Vorlage mehrheitlich zu.
"Die St.-Marien-Kirche ist nicht nur ein architektonisches Wahrzeichen, sondern auch ein lebendiger Ort des Glaubens und der Begegnung", betont Propst Philip Graffam. "Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, dieses bedeutende Gotteshaus für kommende Generationen zu erhalten."
Die Kirchengemeinde Sandesneben engagiert sich mit großem Einsatz für den Erhalt ihrer Kirche und die Umsetzung der notwendigen Maßnahmen. "Wir sind beeindruckt von der Leidenschaft und Entschlossenheit der Gemeinde", so Graffam weiter. Mehr zum Kirchberg-Projekt gibt es hier.
St. Petri-Aufzug wird repariert
Seit Ende November 2024 ist der Aufzug der St.-Petri-Kirche in Lübeck außer Betrieb. Der 1997 installierte Aufzug, der täglich zahlreiche Besucher zur 50 Meter hohen Aussichtsplattform befördert, ist irreparabel defekt. Laut der zuständigen Aufzugsfirma ist das mechanische Getriebe verschlissen, und Ersatzteile sind nicht mehr verfügbar. Auch die elektronischen Steuerkomponenten hätten in naher Zukunft ihr Lebensende erreicht.
Ein Angebot für den Austausch des Antriebs zugunsten einer getriebelosen Lösung wurde vorgelegt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 55.870 Euro. Die Synode hat der Instandsetzung zugestimmt, sodass die Umsetzung nun in die Wege geleitet werden kann.
Derzeit ist die Aussichtsplattform nur über die Fluchttreppe erreichbar, was zu einem Rückgang der Eintrittsgelder geführt hat. Die Reparaturzeit wird nach Beauftragung etwa fünf bis sechs Monate betragen.