Lübeck/Ratzeburg. Eine offene und tolerante Haltung in einer diversen Gesellschaft wird bereits in den frühesten Lebensjahren gelegt. Evangelische Kindertagesstätten in Schleswig-Holstein wollen diesen Prozess aktiv unterstützen. Sie setzen ein klares Zeichen gegen jede Form von Rassismus, Antisemitismus und Ausgrenzung, indem sie aktiv für Vielfalt und Menschenwürde eintreten – nicht zuletzt durch ein auffälliges Transparent, das seit kurzem an den Evangelischen Kitas im Herzogtum Lauenburg aufgehängt worden ist.
Transparente für Offenheit und Toleranz
Unter der Anleitung des Verbandes Evangelischer Kindertageseinrichtungen (VEK) haben die Kitas entschieden, sich in die aktuelle gesellschaftliche Debatte einzubringen und ihre Haltung deutlich zu machen. Der VEK hat jeder evangelischen Einrichtung ein Banner zur Verfügung gestellt, das die Botschaft der Solidarität und des Engagements für unsere Gesellschaft unmissverständlich zum Ausdruck bringt: „Wir stehen auf! Evangelische Kitas stehen für Offenheit, Toleranz und ein friedliches Miteinander“, ist in großen Lettern zu lesen. Und der Zusatz: „Stark für Demokratie - Zusammen gegen Rechtsextremismus."
In den 55 Evangelischen Kitas im Herzogtum Lauenburg wurde die Idee, das Banner als sichtbares Statement zu verwenden, positiv aufgenommen. „Es ist wichtig, dass auch wir als kirchliche Träger ein Zeichen für Demokratie setzen. Und wir möchten dieses Zeichen für alle sichtbar setzen“, sagt Susanne Wenck-Bauer, Leiterin des Kita-Fachdienstes beim Kirchenkreis, und zeigt sich beeindruckt von dem Engagement in den Kindertagesstätten in der Region.
Kitas setzen auf Demokratiebildung
Denn im Alltag der Kinder in den Kindertagesstätten ist bereits Demokratiebildung auf verschiedenste Art vorhanden. Die Kinder werden an für Sie wichtigen Entscheidungen, wie z.B. bei der Auswahl des Mittagessens, der Auswahl des Faschingsmottos oder der Auswahl des neuen Spielgerätes beteiligt. Sie lernen ihre Vorstellungen argumentativ zu äußern und Mehrheitsentscheidungen mitzutragen. In einigen Kitas gibt es sogar strukturell etablierte Kinderparlamente. „Wir wollen Kinder auf verschiedensten Wegen stark machen und ihnen demokratische Strukturen nahebringen und diese mit ihnen leben", erklärt Susanne Wenck-Bauer. Es ist ein Schritt, der zeigt, dass frühkindliche Bildung eine wichtige Rolle bei der Förderung von Toleranz und Respekt spielt und dass selbst die Kleinsten bereits dazu beitragen können, eine bessere und friedlichere Welt zu schaffen.
Diese Banner-Aktion stößt nicht nur bei den Mitarbeitenden, sondern auch bei den Eltern auf große Zustimmung. „In den Gemeinden der Region gab es viel Unterstützung und Anerkennung für diese wichtige Initiative", fasst Susanne Wenck-Bauer zusammen.