Lübeck. Es herrschte eine ganz besondere Stimmung in St. Jakobi zu Lübeck: Sich spontan kirchlich trauen oder “nur” den Segen auffrischen lassen - das Angebot der Lübecker Innenstadtgemeinden nahmen am Sonnabend, den 24.02.24, insgesamt 17 Paare in Anspruch. Allein der erste Schwung von 15 bis 16 Uhr zählte zehn Paare. “Für sie ist das das pure Glück”, strahlte Dom-Pastorin Margrit Wegner. “Hinter jeder Trauung und jeder Segnung stecken spannende Lebensgeschichten, die Frauen und Männer viel gemeinsam erlebt.”
Endlich in Ruhe heiraten
Die Paare haben sich vorab für den Gang vor den Altar entschieden, als sie aus der Presse von der unkomplizierten Möglichkeit erfuhren. Die meisten sind standesamtlich getraut - so wie Pia und Bruno Mertineit aus Lübeck, seit 1976 verheiratet. “Ich war und bin seine große Liebe”, erzählt die 64-Jährige mit Tränen in den Augen. “Und ich war so jung bei der Hochzeit, dazu hochschwanger. Kirchlich - und in Ruhe - zu heiraten, war ein großer Wunsch von mir.” Als beide von den Spontantrauungen in St. Jakobi lasen, stand fest: “Das machen wir!”
Bewusste Entscheidung
Annette Finck-Rössger und Wolfgang Rössger stammen ursprünglich aus Süddeutschland, leben seit 40 Jahren in Lübeck und sind auch fast solange standesamtlich verheiratet. Beide entschieden sich bewusst für die Trauung in der Kirche. Ebenso wie Tanja Müller Schlürß und Peter Schlürß - sie sind fast 30 Jahre verheiratet und erfuhren in den sozialen Medien von der spontanen Möglichkeit der kirchlichen Trauung.
“Wiederholungstäter” waren auch dabei
Den Segen ließen sich - und das zum zweiten Mal - Clara Jeiler-Heitmann und Antonius Jeiler geben. “Es ist für uns beide die zweite Ehe”, so das Paar. Beiden ist Gottes Segen sehr wichtig. “Ich bin katholisch, meine Frau ist evangelisch - das war vor 23 Jahren gar nicht so einfach, kirchlich zu heiraten”, lacht Antonius Jeiler.
Entscheidung fiel beim Frühstück
Am spontansten entschlossen sich Marion und Eckhard Gührs dazu, sich in St. Jakobi trauen zu lassen: “Heute früh wussten wir das noch nicht”, resümierte das Paar. Dafür strahlten beide nach der kirchlichen Trauung umso glücklicher, diesen Schritt gegangen zu sein. “Auf Gottes Segen konnten und wollten wir einfach nicht verzichten.”