Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg Präses on Tour: Besuch von der Nordkirche

Im KirchenFORUM Alte Post in Lübeck-Kücknitz kamen Vertreter:innen der Nordkirche und des Kirchenkreises zum Austausch zusammen. Copyright: Anne Christiansen

Lübeck. Vor eineinhalb Jahren startete die Besuchsreihe der Nordkirche durch Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. Zum Abschluss der Tour machten Ulrike Hillmann, Präses der Synode der Nordkirche, und Vizepräses Andreas Hamann jetzt (22. Juli 2024) Station im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg. Einen Tag lang tauschten sie sich mit Vertreter:innen des Kirchenkreises im Lübecker Stadtteil Kücknitz über die wichtigen Themen der Gegenwart und der Zukunft aus.

Präses: “Gut strukturiert und organisiert”

Präses Hillmann äußerte sich sehr positiv: „Der Tag in Lübeck-Lauenburg war ein wunderbarer Abschluss unserer Reise durch die Nordkirche. Wir haben einen Kirchenkreis erlebt, der sehr gut strukturiert und organisiert ist. In dem Ehren- und Hauptamtliche gleichermaßen professionell agieren, mit je eigenem Selbstverständnis, aber miteinander für die Menschen im Kirchenkreis. 15 Pastor:innen im Probedienst arbeiten hier – das ist so ein großer Schritt in die Zukunft. Bei allen Besuchen in den Kirchenkreisen und Hauptbereichen sind wir beeindruckt von dem umfassenden Einblick im Laufe eines Tages. Danke für alle Überlegungen, alles Engagement und die Gastfreundschaft!“

Überblick über Strukturen und aktuelle Themen

Der Besuch diente dazu, sich ein detailliertes Bild der Strukturen und der aktuellen Themen zu machen, die den Kirchenkreis besonders beschäftigen. Katrin Thomas (Präses) und Broder Feddersen (Vizevorsitzender des Kirchenkreisrats) moderierten den Tag. Katrin Thomas äußerte sich am Ende sehr positiv: „Es war gut, wie unser Kirchenkreis sich in all seiner Vielfalt darstellen konnte. Die Gespräche waren sehr ergiebig und Präses Hillmann hat sich die Zeit genommen, an einigen Stellen in die Tiefe zu gehen.“

Bedeutung des Ehrenamts im Kirchenkreis

Ein starker Moment war, fasst Propst Philip Graffam zusammen, die Einbringung des Themas Ehrenamt durch Ursula Hauser. Mit viel Engagement und Überzeugungskraft hob sie die Bedeutung von Wertschätzung und Anerkennung für ehrenamtliche Arbeit hervor. Präses Hillmann betonte ebenfalls die Notwendigkeit von Fortbildungen für Ehrenamtliche. 

Herausforderungen und Erfolge der Diakonie

Ein weiteres wichtiges Thema: die Diakonien und ihre Dienste. “Die Diskussion unterstrich die Herausforderung, dass die Kirche für alle da sein muss. Dieser gesellschaftliche Beitrag kann nicht hoch genug geschätzt werden”, betonte Graffam. Der Dienst der Kirche werde gerade dort besonders deutlich, wo sie Menschen aktive Lebenshilfe und Unterstützung bietet, losgelöst von einer Mitgliedschaft. 

Propst Philip Graffam erklärte: „Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass die Diakonie eine wesentliche Säule unserer kirchlichen Arbeit darstellt. Es ist unerlässlich, dass wir sowohl die Wertschätzung als auch die finanziellen Mittel zur Verfügung stellen, die nötig sind, um ihre Arbeit nachhaltig zu unterstützen.“

Balance zwischen Veränderung und Bewahrung

Am Ende des Tages war die Balance zwischen Veränderung und Bewahrung Thema. “Es wurde diskutiert, wie neue Wege beschritten werden können, ohne Bewährtes und wichtige Traditionen vorschnell zu verlieren”, fasste Graffam zusammen. Dabei seien Fragen aufgeworfen worden – zur Verantwortung, zur Notwendigkeit des Hinsehens und zur Bereitschaft, unbequeme Entscheidungen zu treffen, sowie zur Unterstützung derjenigen, die Verantwortung übernehmen wollen. 

Propst Philip Graffam betonte: „Es ist unsere Aufgabe, die richtige Balance zwischen Innovation und Tradition zu finden. Nur so können wir als Kirche relevant bleiben und den Menschen in ihrer Lebenswirklichkeit begegnen.“

Inspirierende Impulse für die Zukunft

Der Besuch von Präses Hillmann und Vizepräses Hamann sei sehr inspirierend und anregend gewesen, sagte Graffam. Die Diskussionen hätten wertvolle Impulse für die zukünftige Arbeit unseres Kirchenkreises geboten und die vielfältigen Herausforderungen und Chancen aufgezeigt, denen sich die Kirche vor Ort stellen müsste.