Peter Barz wird Propst im Kirchenkreis Ostholstein, 26.06.2014

Pastor Peter Barz ist  im ersten Wahlgang zum Propst im Kirchenkreis Ostholstein, Propstei Eutin, gewählt worden. Nach Pastor Dirk Süssenbach aus Aumühle wird nun ein zweiter Theologe aus dem Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg Propst im Nachbarkirchenkreis.

 Pastor Peter Barz ist auf der Synodentagung am 25. Juni 2014 in Eutin bereits im ersten Wahlgang zum Propst im Kirchenkreis Ostholstein, Propstei Eutin, gewählt worden. Damit  wird ein zweiter Theologe aus dem Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg Propst im Nachbarkirchenkreis: Anfang April 2014 wählte die Synode des Kirchenkreises Ostholstein den Aumühler Pastor Dirk Süssenbach zum Propst für die Propstei Oldenburg/Holstein. Von den 88 Synodalen des Kirchenkreises hatten sich 83 zur Synodentagung in der Eutiner St.-Michaelis-Kirche versammelt, von denen 54 dem 56-jährigen Peter Barz, Pastor für Personal- und Organisationsentwicklung im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg, ihre Stimme gaben.

Für den 48-jährigen Pastor Bernd Müller-Teichert aus Hamburg, der der Synode ebenfalls zuvor vom Wahlvorbereitungsausschuss als Kandidat präsentiert worden war, votierten 28 Synodale. Eine Stimme war ungültig. Gothart Magaard, Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein, dankte beiden Kandidaten für ihre Bereitschaft, zu kandidieren und sich damit dem Wahlverfahren für dieses Amt zur Verfügung zu stellen. Weiter sagte Bischof Magaard nach der Wahl: "Ich freue mich, dass die Synode des Kirchenkreises Ostholstein innerhalb von wenigen Wochen erneut einen Propst gewählt hat und damit das pröpstliche Führungsteam komplett ist. Ich gratuliere Peter Barz sehr herzlich zu seiner Wahl und wünsche ihm Gottes Segen für alle anstehenden Übergänge und Vorbereitungen auf den Dienstbeginn. Ich bin sicher, dass er, zusammen mit dem vor kurzem gewählten Propst Dirk Süssenbach, gute Impulse für die Menschen in Ostholstein und ihre Themen und Fragen geben wird."
Bischof Magaard: "Mit Glaubenserkenntnis nicht hinter dem Berg halten"

Im Gottesdienst zum Auftakt der Synodentagung hatte Bischof Gothart Magaard den Synodalen in der St.-Michaelis-Kirche, allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Pastorinnen und Pastoren im Kirchenkreis "eine fröhliche und unbefangene Zuversicht" angesichts vielfältiger Herausforderungen gewünscht. Er ermutigte sie, mit ihrer Glaubenserkenntnis nicht hinter dem Berg zu halten: "Das Evangelium, die Botschaft der unverdienten Liebe Gottes und der rechtfertigenden Gnade unseres Schöpfers, wird laut, Menschen gewinnen Freiheit, Glaubensfreiheit, und es beginnt eine Erneuerung der Kirche, die auch in unserer Zeit – auf dem Weg zum Reformationsjubiläum – noch anhält."

Peter Barz: Ehren- und Hauptamtliche stärken

Der zum künftigen Propst in Eutin gewählte Pastor Peter Barz hatte den Synodalen in seiner Vorstellungsrede zugesagt: "Ich möchte gern ihr Propst werden und verspüre große Lust, mit Ihnen zusammen 'Kirche am frischen Wasser' in den nächsten zehn Jahren zu gestalten." Die Kirche in Ostholstein verstünde sich als Volkskirche und sei sich zugleich dessen bewusst, "dass Mitgliederzahlen und öffentliche Akzeptanz zurückgehen", so Barz. Trotzdem wisse sie sich "allen Menschen verpflichtet" und sei eine Kirche, "die von den Ängsten und Nöten der Menschen weiß, die ihre Lebensvollzüge sehr bewusst wahrnimmt und die Menschen darin begleitet und aufrichtet". Er wolle Ehren- und Hauptamtliche stärken, erklärte Peter Barz. Er wünsche sich eine Kirche mit "dem Blick nach außen zu den Menschen, zu Aufgaben und Anforderungen", aber auch eine Kirche, die mit dem Blick nach innen darauf achtet, dass sie "Menschen nicht ausbrennen lässt, sondern im Gegenteil: Zugang zu den eigenen Kraftquellen ermöglicht".

Zuständig für kirchliche Dienste und Werke

Laut Ausschreibung ist vorgesehen, dass der Propst mit Dienstsitz in Eutin künftig den Dienstvorsitz über die Dienste und Werke des Kirchenkreises ausüben wird. Darüber hinaus wird er unter anderem für die Pflege der Kirchenkreis-Identität nach außen und die Repräsentanz des Kirchenkreises gegenüber Politik und Gesellschaft und in den Medien zuständig sein. Ihm obliegt die Begleitung der Kirchengemeinden in der Propstei Eutin sowie die geistliche Leitung des Konventes der Pastorinnen und Pastoren in der Propstei, deren Dienstvorgesetzter er ist. In der Kirchengemeinde Eutin nimmt der Propst zu 25 Prozent eine Gemeindepfarrstelle wahr.

Propst Wiechmann: "Wir hatten zwei sehr gute Kandidaten"

Der Präses der Synode, Dr. Peter Wendt, und Propst Matthias Wiechmann gratulierten dem zum neuen Propst in Eutin gewählten Peter Barz und dankten beiden zur Wahl angetretenen Pastoren. Propst Wiechmann hob hervor: "Wir haben zwei sehr gute Kandidaten bei dieser Wahl gehabt, die in der Vorbereitung großes Interesse an unserem Kirchenkreis Ostholstein gezeigt haben." Für Propst Wiechmann war es die letzte Synodentagung, die er in seinem Amt begleitet hat. Er dankte "für alles Vertrauen und Zutrauen, das mir in 21 Jahren meines pröpstlichen Dienstes von den Synodalen entgegengebracht wurde". Der Propst nahm sein Wort an die Synode auch zum Anlass, an den am 18. Mai plötzlich verstorbenen Curauer Pastor und Synodalen Hans-Joachim Merker zu erinnern.

Zur Person:
Peter Barz wurde 1958 in Fleestedt/Niedersachsen geboren. Die Schule besuchte er in Hamburg, wo er nach dem Abitur auch Theologie studierte. Sein Vikariat absolvierte er in der Kirchengemeinde Hoisbüttel. Von 1988 bis 1997 war er Pastor in der Kirchengemeinde Christuskirche Bordesholm. Anschließend arbeitete Peter Barz elf Jahre lang als Theologischer Referent beim Gemeindedienst der Nordelbischen Kirche, beriet Kirchengemeinden und entwickelte unter anderem ein Taufprojekt der Nordelbischen Kirche, als dessen Ergebnis das "Werkbuch Taufe" erschien.

Peter Barz wirkte am Reformprozess der Nordelbischen Kirche mit. Außerdem absolvierte er in dieser Zeit eine Zusatzausbildung zum Coach und Mastercoach (DGfC) mit der Befähigung, in diesem Bereich auch auszubilden. Er begleitete die lutherischen Kirchen Lettlands und Litauens in ihren grundlegenden Veränderungsprozessen mit Seminaren zur Leitungsqualifizierung. Als Mitglied der Konzeptentwicklungsgruppe "Trainings für Gemeindeentwicklungsteams" der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) war er an der Buchveröffentlichung "Gemeindeentwicklungstraining" beteiligt. Peter Barz nahm außerdem einen Lehrauftrag für Organisationsentwicklung an der Evangelischen Hochschule Hamburg wahr.

Seit 2009 ist Peter Barz Pastor für Personal- und Organisationsentwicklung im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg und unter anderem zuständig für Einzelgespräche, Coaching und Supervision, Zielfindungs-, Teambildungs- und Leitbildprozesse und für Konfliktmoderationen in Kirchengemeinden. Außerdem berät er die Pröpstinnen und den Kirchenkreisrat in ihrem Leitungshandeln und moderiert den Prozess der inneren Fusion des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg.

Peter Barz ist verheiratet und hat drei Kinder.
Foto: Nach der Propstwahl (v.l.): Synodenpräses Dr. Peter Wendt, Bischof Gothart Magaard, Pastor Peter Barz, künftiger Propst in Eutin, Propst Matthias Wiechmann. Foto: Döbler