Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg Flut in Papua-Neuguinea: Partnerkirche braucht dringend Hilfe

Propst Philip Graffam ruft auf, die Menschen in der von Unwettern heimgesuchten Partnergemeinde in Papua-Neuguinea zu unterstützen. Copyright: KKLL

Lübeck/Ratzeburg. Seit Jahrzehnten besteht eine enge Partnerschaft zwischen dem Kotte-District der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Papua-Neuguinea und dem Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg. Gemeinden in der Region pflegen seit vielen Jahren Partnerschaften, die jetzt auf eine harte Probe gestellt werden: Der Zaka-Circuit, Partnergemeinde von Breitenfelde, wurde vor zwei Wochen von einer Flutkatastrophe nie da gewesenen Ausmaßes heimgesucht.

Nach anhaltendem Starkregen trat der Warior-Fluss über die Ufer und überschwemmte das gesamte Flusstal. Krankenstationen, Schulen und sämtliche Gemüsegärten, die die Lebensgrundlage der Bevölkerung bilden, wurden zerstört. „In den nächsten sechs Monaten wird dort nichts mehr geerntet werden können“, berichtete ein Vertreter der Partnergemeinde im Norden der Insel. Mehr als 7000 Menschen sind nun dringend auf Hilfslieferungen angewiesen, um zu überleben.

Gemeinschaftsgeist und Unterstützung

Propst Graffam, der die Region erst im Februar 2024 besucht hatte, zeigt sich tief betroffen. „Unsere Reise hat uns tiefe Einblicke in das Leben und die Kultur unserer Partnergemeinde im Zaka-Circuit gegeben. Besonders beeindruckt hat mich die Theatergruppe, die mit ihrer Kreativität und ihrem Engagement gezeigt hat, wie stark der Gemeinschaftsgeist dort ist. Diese Menschen stehen jetzt vor einer beispiellosen Herausforderung, und es ist an uns, ihnen beizustehen. Unsere Partnerschaft bedeutet, in guten wie in schweren Zeiten füreinander da zu sein. Lassen Sie uns gemeinsam dazu beitragen, dass unsere Freunde im Zaka-Circuit die notwendigen Ressourcen erhalten, um ihre Lebensgrundlage wieder aufzubauen.“

Ökumene-Pastor Kai Feller betont ebenfalls die Bedeutung der persönlichen Bindungen, die durch die Besuche entstanden sind. „Anfang des Jahres durften wir bei den jetzt betroffenen Menschen zu Gast sein und sind von den Begegnungen mit ihnen und ihrer Kultur tief berührt worden. Der persönliche Kontakt zu den Einheimischen und dass wir mit ihnen ein Stück ihres Alltags auf den Straßen und in den Häusern teilen konnten, schafft eine Verbundenheit, die sich in einer Notsituation wie der gegenwärtigen bewähren kann.“

„Herzensangelegenheit für Breitenfelde“

Für Michaela Lemke, Prädikantin in Breitenfelde, ist die Situation besonders schmerzhaft. „Die Partnerschaft mit dem Zaka-Circuit ist uns in Breitenfelde eine Herzensangelegenheit. Für mich war es am Anfang dieses Jahres die zweite Reise dorthin und genauso beeindruckend, wie im Jahr 2015, nachdem wir 2018 drei Gäste aus Papua-Neuguinea hatten. Gastfreundschaft, angereichert mit einem bunten Programm, an dem Erwachsene sowie Kinder und gesunde sowie gehandicapte Menschen mitwirkten, berührten einen mitten ins Herz. Aber wir sahen nicht nur das bunte Programm, sondern auch die Lebensbedingungen und die Lebensgewohnheiten unserer Freunde, die nur funktionieren, wenn das Wetter mitspielt. Das tat es kürzlich ganz und gar nicht. Es schmerzt zu wissen, dass das Leben unserer Freunde am seidenen Faden hängt.“

Dringende Hilfe benötigt

Die Menschen im Zaka-Circuit versuchen nun, neue Gärten auf höher gelegenen Hängen anzulegen und erhalten vorübergehend Grundnahrungsmittel aus benachbarten Regionen. Dennoch sind sie dringend auf Hilfe angewiesen. Besonders benötigt werden Saatgut für Getreide und Hülsenfrüchte, insbesondere 2000 Kilogramm Reissamen und 1000 Kilo Erdnusssamen. Auch vier Reismühlen werden dringend gebraucht.  

Um die notwendigen Reissamen und Reismühlen zu beschaffen und zu transportieren, werden kurzfristig 5000 Euro benötigt. „Es ist den Menschen vor Ort nicht möglich, mal eben ins Auto zu steigen und sich neue Nahrung zu kaufen. Von Lae, dem Sitz der ELCPNG, in den Zaka-Circuit fährt man mit dem Speedboot ungefähr fünf Stunden, und das auch nur, wenn das Wetter es zulässt“, erläutert Michaela Lemke.

Die Gemeinde Breitenfelde hat bereits begonnen, Spenden zu sammeln und plant weitere Aktionen, um ihre Partner in Papua-Neuguinea zu unterstützen. "Unsere Freunde dort brauchen unsere Hilfe jetzt mehr denn je. Lassen Sie uns zusammenstehen und ihnen die Unterstützung geben, die sie dringend benötigen", appelliert Propst Graffam.

So können Sie helfen

Spendenkonto:

IBAN: DE96 5206 0410 0000 0100 14
Evangelische Bank e.G
Verwendungszweck: Hochwasser Papua-Neuguinea

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