Zur Landessynode der Nordkirche in Travemünde ist ein außergewöhnlicher Gottesdienst gefeiert worden: Unter dem Motto „Suchet Frieden“ pilgerten mehr fast 200 Menschen am Freitag, 6. Mai 2022, in einer öffentlichen Prozession von der Kirche St. Lorenz an den Strand vor der Nordermole.
Synode der Nordkirche zum Thema Frieden
Die 156 Mitglieder der Landessynode der Nordkirche traten in Travemünde zusammen. Angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und der angespannten Sicherheitslage stand bei der Tagung im Maritim-Hotel das Thema Frieden im Fokus. "Der Gottesdienst der Landessynode fand dieses Mal als ein Pilgerweg statt", sagt Petra Kallies. Die Lübecker Pröpstin hatte die Friedensprozession mit organisiert. Start war um 17.15 Uhr an der Travemünder St. Lorenz-Kirche.
Friedensprozession durch Travemünde
Lieder mit der Bitte um Frieden, biblische Texte zur Suche nach Frieden, der Weg durch Travemünde und die gemeinsame Feier des Abendmahls am Strand gestalteten den Weg. An vier Stationen lasen Bischöfin Kirsten Fehrs (Sprengel Hamburg und Lübeck), Bischof Gothart Magaard (Sprengel Schleswig und Holstein), Bischof Tilmann Jeremias (Sprengel Mecklenburg und Pommern) sowie mehrere Jugendsynodale Texte aus der Bibel vor, mit denen sich zuvor auch die Synodalen beschäftigt haben.
"Suche den Frieden und jage ihm nach!"
"In einer politischen Lage, in der Verhandlungen fast aussichtslos erscheinen, werden wir uns an die großen biblischen Hoffnungsbilder erinnern und für die Opfer von Krieg und Gewalt beten: ,Suche den Frieden, und jage ihm nach!’“, sagt Lübecks Pröpstin, die ebenfalls an der Prozession teilnahm. Pfadfinder:innen des Rings Evangelischer Gemeindepfadfinder und der Posaunenchor aus dem ostholsteinischen Gleschendorf-Scharbeutz unter der Leitung von Holger Hoehn verstärkten den Zug und das gemeinsame Singen.
Friedenstauben für Teilnehmende
Mit dem Singen auf öffentlichen Plätzen knüpfte die Landessynode an das gemeinsame Singen an, das es in den zurückliegenden Wochen auf den Plätzen vieler deutscher Städte gegeben hat. Weiße Rosen und kleine Friedenstauben aus Pappelholz wurden verteilt - Symbole, die an friedliche Demonstrationen in Ländern Osteuropas anknüpfen.
Impulse, Gesang und Abendmahl am Strand
Erste Station des Unterwegs-Gottesdienstes war der Kirchvorplatz von St. Lorenz in Travemünde. Von dort aus führte der Zug zum Fährvorplatz und zum Wochenmarkt. Anschließend ging es am Traveufer entlang zur Vorderreihe. Spontan schlossen sich immer wieder Menschen der Friedensprozession an oder verweilten an den Stationen, um Musik und Impulsen zu lauschen. Mit Blick auf die Ostsee feierten die Teilnehmenden unter freiem Himmel das Abendmahl.