Lübeck. „Ehrlich gesagt, ich bin kein Freund von Auszeichnungen.“ Kai Schröder ist ein Mann der klaren Worte. Ohne Schnörkel, dafür mit ganz viel Expertise und der notwendigen Portion Pragmatismus. Dass der 69-Jährige für seine herausragenden Verdienste für die Nordkirche mit der Bugenhagenmedaille ausgezeichnet wird, sei natürlich eine Ehre. „Ich werde die Auszeichnung stellvertretend für alle ehrenamtlich tätigen Menschen in der Kirche annehmen“, sagt der Lübecker und beruft sich auf ein Zitat von Papst Johannes XXIII, der einmal zu sich selbst gesagt haben soll „Giovanni, nimm dich selbst nicht so wichtig.“
Kai Schröder ging und geht es um die Sache
Aufheben um seine Person schätzt er nicht. Kai Schröder ging und geht es stets um die Sache, für die er sich einsetzt. Beruflich als Richter ebenso wie als Ehrenamtlicher bei der Kirche. Seit Jahrzehnten übernimmt er maßgeblich Leitungsverantwortung im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg. „Mit seiner juristischen Fachkenntnis und seiner pragmatischen Herangehensweise ist er vielerorts eine nicht wegzudenkende Unterstützung“, heißt es in der Begründung für seine Auszeichnung.
Engagement für die Kirche seit 1986
Seit 1986 ist Kai Schröder Mitglied im Kirchengemeinderat der Domgemeinde zu Lübeck. Viele Jahre engagierte er sich als Synodaler des Kirchenkreises Lübeck, folgend als stellvertretender Vorsitzender. 1996 wurde Kai Schröder Präses der Kirchenkreissynode - ein Amt, das er 13 Jahre lang „verantwortungsvoll, zuverlässig und hoch kompetent“ innehatte. Nach der Fusion der Kirchenkreise Lübeck und Lauenburg mischte Kai Schröder weiter mit - als Mitglied der Synode ebenso wie als stellvertretender Vorsitzender des Kirchenkreisrats. Im „Projekt 2030“ gestaltet der 69-Jährige mit großem Sachverstand die anstehenden Veränderungsprozesse mit. „Eine Aufgabe, die viel Zeit, Konzentration und Expertise erfordert“, betonen Wegbegleiter.
Mitgestalter des Projekts "Kirche 2030"
Auf Bitten des Kirchenkreisrats und der Pröpstin übernahm Kai Schröder 2020 den Vorsitz im Beauftragtengremium der Kirchengemeinde Sterley und der Kapellengemeinde Salem. Auch auf Landeskirchlicher Ebene setzte der Jurist in seinem Amt als Richter in der Disziplinarkammer der Nordelbischen Kirche und der Nordkirche wertvolle Akzente. Von 2016 bis 2021 war Kai Schröder Präsident und Vorsitzender des Disziplinargerichts der Nordkirche.
Seine juristische Expertise ist gefragt
Warum er all das gemacht hat und noch immer macht? „Weil ich die Zeit dazu und die Freude dafür habe“, sagt der gebürtige Bremer, dem trotz seiner zahlreichen ehrenamtlichen kirchlichen Aufgaben noch ausreichend Momente bleiben, seiner großen Leidenschaft, dem Golf-Spielen nachzugehen.