Büchen. Die Kirchengemeinde Büchen hat jetzt ihr neues “Gemeindezentrum im Rhythmus des Lebens” eröffnet. Nach der 14-monatigen Bauzeit und Einweihung wird es bereits mit Begeisterung von der Gemeinde genutzt.
Kirchenmusikerin Min Uhlig freut sich besonders über neue Räumlichkeiten zum Proben mit Chören und Musikgruppen. Zwei Jahre musste Uhlig zuvor mit der Kantorei, dem Posaunenchor und dem Gospelchor in den Kitaräumen oder in der Kirche proben. Denn der alte Gemeindesaal war baufällig geworden und musste abgerissen werden. Die Kinderchöre proben in den Räumen der Gemeinde-Kita – die nun mit dem neuen Gemeindezentrum zu einem Haus verbunden wurde.
Optimale Akustik im neuen Saal
Kantorin Uhlig ist besonders von der Akustik des Saals im ersten Stock angetan. „Nicht zu viel und nicht zu wenig Nachhall, das macht das Musizieren sehr angenehm. Für die Proben ist es optimal“, sagt sie. Spezielle Akustikplatten wurden dafür in der Decke verbaut. Auch der Ausblick auf ein Naturschutzgebiet hat es der Kirchenmusikerin angetan. Die Feuertaufe gab es beim Eröffnungsgottesdienst im Saal, „Der Posaunenchor kam da klanglich sehr ausgewogen rüber“, sagt Uhlig. Für die wärmeren Jahreszeiten gibt es einen Balkon, der direkt vom Saal zugänglich ist. Vor dem Saal erstreckt sich ein langes Foyer, von dem eine Garderobe und Küche mit einem Bedien-Tresen abgehen.
Neue moderne Räume
Im Erdgeschoss des Neubaus finden neben Büroräumen zwei modern eingerichtete Seminarräume Platz. Auch diese werden fürs Musizieren genutzt, wenn beispielsweise die Nachwuchs-Bläser dort üben. „Die Chöre freuen sich sehr über den neuen Probenort. Und darüber, dass wir hier nach der Probe noch beisammensitzen können,“ sagt Uhlig mit Blick auf die gepolsterten Bänke der Seminarräume.
Vielfältige Nutzung des ganzen Hauses
Dr. Jan Jackisch ist Pastor in der Kirchengemeinde Büchen-Pötrau und erhielt genauso freudige Rückmeldungen: „Aus der gesamten Gemeinde habe ich viele positive Reaktionen. Alle freuen sich über das einladende Foyer und dass endlich alles unter einem Dach stattfinden kann“, erzählt er. Gemeindenachmittage, Angebote für Eltern und Kinder und interne Besprechungen finden in den neuen Räumen statt. Auch für ein seit Jahren geplantes Trauercafé ist nun endlich Platz, genauso für Beratungsangebote der Diakonie und der Familienbildungsstätte.
Ein restaurierter Flügel für Kammer-Konzerte
Auch in Sachen Musik gibt es weitere Pläne. Kantorin Uhlig plant nun Kammermusik-Konzerte im Saal. Es steht ein Konzert mit Klaviertrio an und ein weiteres mit Franz Schuberts Liederzyklus „die Winterreise“. „Ich bekomme schon einige Anfragen von Musikern, die hier gerne ein Konzert geben möchten“, sagt Uhlig. Umso mehr kommt es ihr gelegen, dass während der Bauphase gleichzeitig der Konzertflügel der Gemeinde aufwändig restauriert wurde. Das Instrument aus den 1920er-Jahren konnte dank des Fördervereins wieder runderneuert und mit einer eigenen Klimaanlage versehen werden. „Die Andachten und Konzerte im Saal gewinnen dadurch natürlich sehr“, sagt Uhlig.
Ein Bauvorhaben mit viel Unterstützung
Mit der Eröffnung des Gemeindezentrums endet ein langer Prozess. Ein statisches Gutachten zum alten Gemeindesaal brachte 2014 die Planung ins Rollen. Ein weiteres Gutachten von 2020 besiegelte die Schließung und den Abriss im Jahr 2022. Für den Neubau gab es 2016 einen Ideenwettbewerb, Ende 2022 wurde der Grundstein gelegt. Möglich gemacht wurde der Bau des Gemeindezentrums auch durch die Förderung durch den Ev.-Luth. Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg sowie das Landesprogramm Ländlicher Raum des Landes Schleswig-Holstein. Dieses wurde wiederum gefördert durch die Europäische Union bzw. den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und befürwortet durch die AktivRegion-Sachsenwald-Elbe.