Mölln. Den Kindern beim Spiel zusehen, kurz innehalten oder einen Tee trinken; mit neuen Bänken und Tischen für den Außenbereich ist das bald möglich. Ein Geschenk, das Heiko Naß, Landespastor des Diakonischen Werks Schleswig-Holstein, jetzt in die Gemeinschaftsunterkunft nach Mölln brachte.
„Was dient dem Haus, den Bewohnerinnen und Bewohnern und den Mitarbeitenden und ehrenamtlichen Kräften?“, so die Ausgangsfrage, die sich Landespastor Heiko Naß, Sprecher des Vorstandes des Diakonischen Werkes Schleswig-Holstein regelmäßig stellt. Jedes Jahr kurz vor Weihnachten besucht er eine Einrichtung. In diesem Jahr kam er in die Gemeinschaftseinrichtung in der Möllner Waldstadt, brachte neben dem Geschenk noch 117 Schoko-Weihnachtsmänner mit und informierte sich ausführlich über die Einrichtung.
Enge Zusammenarbeit: Diakonie und Stadt
Das Diakonische Werk Herzogtum Lauenburg stellt die soziale Betreuung für die Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen hier ankommen, die Stadt Mölln ist Betreiber des ehemaligen Bürogebäudes, das ein Investor für diese Zwecke aufwendig umgebaut hat.
Gemeinsam mit Einrichtungsleiterin Carina Treloar, die auch die sozialpädagogische Betreuung hier übernommen hat, und Dr. Ulf Kassebaum, Geschäftsführer Diakonie Herzogtum Lauenburg, besichtigte Heiko Naß Gemeinschaftsräume und ein leerstehendes Zimmer. 117 Menschen leben hier derzeit, acht Sprachgruppen können hier betreut werden und für die aktuell 60 Kinder stehen in der Nähe Kitas und Schulen zur Verfügung.
Viel ehrenamtliche Unterstützung
„Wir sind der größte Wohlfahrtsverband in Schleswig-Holstein und arbeiten daran, im Zusammenspiel von Land und Kommunen gute Rahmenbedingungen zu erreichen“, sagte Landespastor Heiko Naß. „Wir sind ein Schlüssel bei der Integration.“
In einer erweiterten Gesprächsrunde, an der auch Möllns Bürgermeister Ingo Schäper, die Integrationsbeauftragte der Stadt, Charlotte Wienecke sowie die Ehrenamtskoordinatorin Cornelia Thorhauer teilnahmen, wurde das gute Zusammenwirken von Diakonie und Stadt deutlich. So hat die städtische Ehrenamtskoordinatorin ihr Büro im Haus der Gemeinschaftsunterkunft und auch Stadtvertreterinnen und Stadtvertreter engagieren sich hier ehrenamtlich.
Schutz der Privatsphäre
„Die Stadtvertretung steht dahinter und das alles hier funktioniert nur mit den richtigen Menschen, die sich vor Ort engagieren“, so Bürgermeister Schäper. Im Haus wird großer Wert auf den Schutz der Privatsphäre der Bewohnenden gelegt, das fördere das gegenseitige Vertrauen. Leiterin Carina Treloar: „Die Bewohner spüren, dass wir als Team wollen, dass es hier schön ist“.
„Hut ab, vor dem, was Sie hier machen!“, sagte Landespastor Naß nach dem ausführlichen Gespräch. Einrichtungen wie diese hier in Mölln seien ein „Positiv-Beispiel“, die zur Stabilisierung der demokratischen Verhältnisse beitrügen. „Wir müssen darüber erzählen“, so Naß, „der größte Anteil der Migrationsgeschichten sind Erfolgsgeschichten“.
Symbolisch überreichte der Landespastor ein Bild der Bänke und Tische, die in Kürze in Mölln ankommen, an Bürgermeister Ingo Schäper. Gefertigt werden diese in den Rendsburger Werkstätten unter Trägerschaft vom Diakonie-Hilfswerk Schleswig-Holstein.