Lübeck. Vom Tauffest im Freibad bis zur Trauung im Feuerwehrhaus - zwei Jahre bei der Ritualagentur segensreich liegen hinter Pastorin Sarah Stützinger. Ab sofort ist sie in Vollzeit als Pastorin in Hamburg tätig.
Tauffest im Freibad bringt Menschen zusammen
Wenn Pastorin Sarah Stützinger auf ihre Zeit bei der Ritualagentur segensreich zurückschaut, kommen viele Erinnerungen hoch. Zum Beispiel an das Tauffest gemeinsam mit ihrer Kollegin Inga Meißner im Freibad in Schlutup. "Es hatte einfach eine ganz besonders leichte und lockere Atmosphäre. Da haben Menschen miteinander gefeiert, die sonst wohl nicht zusammengekommen wären", erinnert sich Stützinger. "Ein neunjähriger Junge hatte einen ganz besonderen Wunsch", erzählt sie. "Er wollte sich bei der Taufe ganz untertauchen lassen. Das war wirklich ein besonderer Moment."
"Ich habe eine Service-Haltung gelernt"
Und auch die vielen Hochzeiten bleiben der Pastorin in schöner Erinnerung. "Paare bringen oft ihre eigenen Themen mit“, schildert sie. So habe sie schon zum Thema 'König der Löwen' oder auch zu Musik von Lady Gaga Hochzeiten mitgestalten dürfen. Sie feierte Trauungen am Strand und sogar in einem Feuerwehrhaus. Und das ist auch etwas, das sie für ihren weiteren Weg als Pastorin mitnimmt. "Ich habe eine Service-Haltung gelernt und erfahren, wie wichtig es ist, die Perspektive zu wechseln, zu schauen, was Paare und Familien brauchen - an Beratung, an Gestaltungsideen."
Sarah Stützinger ist seit 1. September in Vollzeit in der Kirchengemeinde Bergedorfer Marschen tätig, wo sie zuvor schon auf einer 50-Prozent-Stelle gearbeitet hat. Sie widmet sich damit wieder voll der Gemeindearbeit. Doch auch diesen Sommer hat sie für segensreich noch einige Hochzeiten und Gartentaufen gefeiert. "Viele Menschen wissen gar nicht, dass eine Gartentaufe ganz einfach möglich ist. Ich habe sogar mal drei Kinder in ihrem eigenen Pool getauft", erzählt sie. Gartentaufen erlebten in der Corona-Zeit einen großen Zulauf, das sie das Feiern unter freiem Himmel ermöglichten.
"Dorthin gehen, wo die Menschen sind"
Besonders bewegend war für Stützinger auch der CSD in Lübeck, bei dem sie im August noch mitgewirkt hat. "Es ist schön, neue Ritualformen anzubieten, besonders der Transitionssegen ist sehr berührend gewesen." Der Pastorin ist es wichtig, dass Kirche dorthin geht, wo die Menschen sind. Nur so habe die Kirche auch eine Zukunft, davon ist sie überzeugt. Besonders am Herz liegen ihr junge Menschen, die noch Berührungsängste mit der Kirche haben. Sie freut sich auf neue Begegnungen in ihrem Stadtteil und ist auch weiterhin offen für Segensrituale an ungewöhnlichen Orten.
Das Projekt segensreich des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg wird zurzeit personell neu besetzt und konzeptionell überarbeitet.