Lübeck. Mitten in der Lübecker Innenstadt, direkt an der Jakobi-Kirche hat das Jugendpfarramt der Evangelischen Jugend Lübeck-Lauenburg seine Räume. Neu im Team ist seit 1. November Svenja Behle. Noch verbringt sie viel Zeit am Schreibtisch. Sie knüpft Kontakte, vernetzt sich, sammelt Ideen. Projektstelle für regionale Jugendarbeit, so heißt ihr Aufgabenbereich, den sie jetzt mit Leben füllen darf. In Zukunft wird sie die Gemeinden im Kirchenkreis bei Projekten in der Jugendarbeit unterstützen, vor allem dort, wo es keine festen Mitarbeiter:innen für den Jugendbereich gibt. Neben der Arbeit mit Konfirmand:innen und der Teamercard-Ausbildung wird vor allem projektbezogene Arbeit wesentlicher Teil ihres Aufgabenbereichs sein.
"Wie kann Kirche in Zukunft aussehen?"
Darüber hinaus treiben die junge Frau auch noch größere Fragen um: "Wie können wir Kirche weiterentwickeln? Wie kann Kirche in Zukunft aussehen?" Svenja Behle ist in einer christlichen Familie aufgewachsen und so schon früh mit Kirche in Kontakt gekommen, wo sie Halt und Sicherheit gefunden hat. Sie fand hier auch viele Vorbilder, die sie inspiriert haben. Und schon früh war ihr klar, dass sie gerne mit Kindern und Jugendlichen arbeiten und so die Arbeit in der Kirche aktiv mitgestalten möchte.
Themen junger Menschen sind Svenja Behle wichtig
So entschied sie sich nach dem Abitur in Kassel fürs Freiwillige Soziale Jahr in einer Kirchengemeinde und machte anschließend an der CVJM-Hochschule ihren Bachelor-Abschluss in Gemeinde- und Religionspädagogik in Kombination mit Sozialer Arbeit. Die Themen junger Menschen liegen ihr besonders am Herzen: "Ich finde den Gedanken schön, dass man Jugendliche prägen und auf ihrem Weg begleiten kann. Dass man auch Halt und Sicherheit geben kann, dass Kirche ein Wegbegleiter sein kann."
In Zeiten kleiner werdender Gemeinden braucht es viele kreative Ideen. So kann sich Svenja Behle vorstellen, auch in Kooperationen mit unterschiedlichen Initiativen gemeinsame Projekte ins Leben zu rufen, um dort junge Menschen für Kirche zu begeistern: "Wo hat Kirche auch in den gesellschaftlichen Entwicklungen Platz, wo kann sie sich im Leben von Jugendlichen verankern? Dazu möchte ich einen kleinen Teil beitragen." Sie selbst sei auf ihrem Lebensweg von Menschen in der Kirche geprägt worden, sagt Behle. Es ist ihr wichtig, dass Jugendliche solche Personen in der Kirche treffen als Ansprechpartner:innen, mit denen sie ihren Glauben entwickeln können und darin gestärkt werden.
Folgen der Pandemie sind bei Jugendlichen zu spüren
Das direkte Miteinander und das Zwischenmenschliche empfindet Svenja Behle als wertvoll. Beides sei in der Pandemie an vielen Stellen zu kurz gekommen. So sind es viele junge Leute nicht mehr gewohnt, sich in größeren Gruppen zu bewegen. Es habe ein starker Rückzug stattgefunden. Damit werde man noch lange zu tun haben. Hinzu kommen die anderen großen Krisen unserer Zeit. All diese Unwägbarkeiten spielen in die Identitätsfindung der jungen Menschen mit hinein.
In Gesprächen und im Miteinander habe sich ihr persönlicher Glaube weiterentwickelt, erzählt Behle. Wichtige Ressourcen sind für sie dabei Gemeinschaft und Gottesdienst, Gebet sowie den Glauben mit anderen zu teilen und zu leben.
"Lübeck ist eine attraktive Stadt“, sagt Svenja Behle fröhlich. Sie schätze neben der historischen Altstadt die schöne Natur um Lübeck herum sowie die Nähe zum Meer. Orte, die zum Auftanken und Ankommen einladen. Sie fühlt sich hier wohl und freut sich auf ihre neue Aufgabe und die Menschen, auf die sie in den kommenden zwei Jahren treffen wird.