Lübeck/Kiel. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat am 15. Januar 2025 den Dom zu Lübeck besucht, um sich mit Verantwortlichen des Projekts 7Türme+ und Vertretern der Kirche über die dringend notwendigen Sanierungsarbeiten an den fünf Altstadtkirchen der Hansestadt auszutauschen.
Gemeinsam mit Kirsten Fehrs, Bischöfin des Sprengels Hamburg-Lübeck der Nordkirche und Ratsvorsitzende der EKD, informierte sich der Ministerpräsident über die anstehenden Baumaßnahmen am Dom und in St. Marien zu Lübeck. Beide Großprojekte werden in diesem Jahr starten. Ein weiterer Schwerpunkt: die Arbeit des Projekts 7Türme+, das ab Mitte 2025 als bürgerliche Stiftung den dauerhaften Erhalt von St. Marien, St. Aegidien, St. Petri, St. Jakobi und dem Dom zu Lübeck sichern soll. Das Land Schleswig-Holstein und die Nordkirche werden Mitstifter von 7Türme+.
Ministerpräsident Daniel Günther:
„Das Engagement und die zahlreichen, kreativen Aktionen der Lübecker Bürgerinnen und Bürger und Stiftungen zeigen auf beeindruckende Weise, welche Bedeutung die 7 Türme für die Stadt haben und wie wichtig den Menschen der Erhalt der Kirchen ist. Auch das Land sieht sich in der Verantwortung, ist daher Mitstifter von 7 Türme+ und auch in den Gremien zur Erhaltung der Lübecker Altstadtkirchen vertreten. Diese fünf Kirchen sind das Herz des Lübecker Weltkulturerbes, sie strahlen weit über unsere Landesgrenzen hinaus und sind Teil unserer Heimat."
Kirsten Fehrs, Bischöfin und EKD-Ratsvorsitzende:
„Es ist von unschätzbarem Wert, dass sich Land, Bund und Stadt sowie Kirchen und Teile der Zivilgesellschaft gemeinsam verantwortlich fühlen für die Welterbe-Kirchen in Lübeck und in der Stiftung 7Türme+ diese Verantwortung auch ganz konkret übernehmen. Diese Kirchen sind weit mehr als nur historische Bauwerke. In ihren Räumen lebt ein Reichtum an mittelalterlicher Kunst und allein die Kirchenmusik, die hier erklingt, macht sie einzigartig. Ihre markanten Türme geben der Stadt und ihrer ganzen Region Identität – wäre doch die Silhouette Lübecks ohne sie undenkbar. Zudem sind diese Türme beeindruckende Fingerzeige, dass es mehr gibt zwischen Himmel und Erde, als der Mensch allein zu bewirken vermag. Kirchen sind nicht zuletzt Orte des Gebets und der Stille, Friedensräume, die den aufgewühlten Seelen unserer Tage Schutz und Geborgenheit bieten. So gebührt allen, die sich mit Hingabe und Engagement in der neugegründeten Stiftung einbringen, unser tiefster Dank – von den Einzelspendern bis hin zum Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein."
Ralf Nagel, Projektleiter 7Türme+:
„Im vergangenen Jahr ist es mit einem breit getragenen Kraftakt gelungen, 20 Millionen Euro Bundesmittel durch weitere 20 Millionen Euro Spendengelder für einen Dom-Turm und die Maßnahmen an St. Marien zu sichern. Mit diesem Rückenwind können wir uns auf ein spannendes neues Jahr freuen. So sind besondere Aktionen in Planung, die im Frühjahr die Aufmerksamkeit auf 7Türme+ lenken werden. Denn neue Herausforderungen sind zu stemmen. Das Land künftig in der Stiftung 7 Türme+ an unserer Seite zu haben, wird uns sehr helfen.“
Petra Kallies, Pröpstin in Lübeck:
„Es freut uns sehr, dass das Land zu den Gründungsstifter der Stiftung 7Türme+ gehören wird. Das ist nicht nur ein deutliches Bekenntnis des Landes Schleswig-Holstein zu unseren einmaligen fünf Welterbe-Kirchen. Es ist zugleich ein wichtiges Zeichen für ganz Lübeck. Das wird die Arbeit der Stiftung wirksam unterstützen. Natürlich verbinden wir damit die Hoffnung, dass sich das Land aktiv einbringt. Dabei wissen wir um die Haushaltsnöte des Landes. Wir haben es aber mit einer Ewigkeitsaufgabe zu tun und es werden wieder bessere Zeiten für die Landeskasse kommen. Auf jeden Fall wären wir sehr dankbar, wenn Sie, lieber Herr Günther, bei persönlichen Begegnungen und Kontakten für die Unterstützung des kulturellen und historischen Schatzes der Lübecker Welterbe-Kirchen werben könnten. Denn tatsächlich stehen wir vor weiteren großen finanziellen Herausforderungen."
Margrit Wegner, Pastorin im Dom:
„Wir konnten mit politischer Unterstützung von Land und Bund, aber auch Dank des großartigen Engagements vieler Menschen in Lübeck, Schleswig-Holstein und ganz Deutschland die Sanierung des ersten Turms unseres Doms finanziell absichern. Aber: Wir müssen ganz realistisch sein - es gibt da noch einen zweiten Turm, der ab 2026 in den Fokus rücken wird, und dann perspektivisch auch noch ein Kirchenschiff. Auch diese Maßnahmen werden große Kraftanstrengungen benötigen. Hier setzen wir alle Hoffnungen auf die neue Stiftung."
Robert Pfeifer, Pastor in St. Marien:
„Die sieben Türme der fünf Welterbe-Kirchen sind nicht nur ein Symbol für Lübeck, sondern für ganz Schleswig-Holstein. Es ist großartig, dass das Land hier als Mitstifter von 7Türme+ ein klares Signal sendet. Dieses Engagement ist - das kann ich aus den täglichen Begegnungen mit Besuchenden in St. Marien, aber auch mit Mitarbeitenden deutlich sagen - ein wichtiger Motivations-Baustein, bei den vor uns liegenden Herausforderungen mit Freude und Zuversicht für künftige Generationen anzupacken.“
Das ist 7Türme+
Im Oktober 2023 wurde die Idee für die geplante Stiftung 7Türme+ öffentlich verkündet. Die Possehl-Stiftung in Lübeck kündigte an, das Vorhaben über den Zeitraum von sieben Jahren mit insgesamt sieben Millionen Euro unterstützen zu wollen. Schirmherr der geplanten Stiftung ist Altbundespräsident Joachim Gauck. 7Türme+ wird als gemeinnützige bürgerlich- rechtliche Verbrauchsstiftung ihre Arbeit aufnehmen. Weitere Informationen gibt es unter www.7tuerme-plus.de