Es geht wieder los: Ab sofort können sich Jugendliche im Ev.-Luth. Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg zum Konfirmandenunterricht anmelden. Die Pastoren Robert Pfeifer und Oliver Erckens sind die Beauftragten für die Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden. Sie beantworten die wichtigsten Fragen.
Großes Interesse in Lübeck und Lauenburg
Das Interesse junger Menschen ist groß: 1343 Mädchen und Jungen meldeten sich trotz der Corona-Pandemie 2020 zum Konfirmandenunterricht an, um in ihren Gemeinden als neue und mündige Kirchenmitglieder aufgenommen zu werden. In Lübeck stieg die Zahl der Konfirmand:innen von 511 im Jahr 2018 auf zuletzt 561, in der Propstei Lauenburg von 720 auf 782.
Gemeinden bieten verschiedene Modelle an
Der Konfirmandenunterricht beginnt in der Regel im Alter von zwölf oder 13 Jahren und endet mit der Einsegnung mit 14. „Entscheidend für den Start ist letztlich, für welches Modell sich die Jugendlichen entscheiden. Längst gibt es nämlich in vielen Gemeinden verschiedene Möglichkeiten“, sagt Robert Pfeifer, Pastor von St. Marien zu Lübeck. Interessierte Mädchen und Jungen können demnach auswählen, ob sie an einem ein- oder zweijährigen Programm teilnehmen möchten. Mancherorts finden die Treffen wöchentlich statt. Einige Gemeinden bieten Blockunterricht an. Auch gestaffelte Unterrichtsoptionen gibt es, in denen das erste Jahr beispielsweise nach der vierten Grundschulklasse stattfindet, das zweite im Alter von 13 Jahren.
Keine Klausuren, keine Hausaufgaben
Wer am Konfi-Unterricht teilnehmen möchte muss zuvor nicht getauft sein. Auch eine Mitgliedschaft der Eltern in der Kirche ist keine Voraussetzung. „Das Einzige, das die Jugendlichen mitbringen müssen, ist Interesse an anderen Menschen, an der Begegnung mit Glauben und an Gott“, fasst Pfeifer zusammen. Und auch wenn es Konfirmandenunterricht heißt, so muss niemand Klausuren, Hausaufgaben und Leistungsdruck fürchten. „Jugendliche sollen den Freiraum erleben, sich selbst so einzubringen, wie sie sind - mit allen Stärken und Schwächen“, betont Pfeifer. Die Gruppe lerne voneinander und teile eine wichtige Zeit des Erwachsenwerdens. „Das gemeinsame Entdecken soll Spaß machen und gleichzeitig helfen, die Wahrnehmung für die Wirklichkeit zu vertiefen und zu entdecken.“
Was ist Kirche heute und was macht sie?
Ziel des Konfirmandenunterrichts sei es, den christlichen Glauben kennenzulernen - herauszufinden, was Kirche heute ist und was sie macht. „Der Austausch ist dabei von elementarer Bedeutung: Warum bin ich, wie ich bin? Gibt es überhaupt einen Gott? Warum ist alles so und nicht anders?“, zählt der Lübecker Pastor auf.
Segen steht im Fokus der Konfirmation
Am Ende des Unterrichts steht die Konfirmation: „Ein großes Fest, bei dem die Konfis im Mittelpunkt stehen – direkt im Blick von Gott und der Welt“, sagt Oliver Erckens, Beauftragter für die Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden in der Propstei Lauenburg. Es erinnere ihn daran, dass jeder Einzelne diese besondere Beziehung zu Gott habe und sie unterschiedlich erlebt werden könne. „Ausdruck findet das im Segen – also dem Ritual, in dem all die guten Wünsche und die Kraft für die Zukunft und das weitere Leben mit hineingenommen werden“, sagt er „Dieser Segen steht für mich im Mittelpunkt der Konfirmation.“
Erinnerungen an die eigene Konfi-Zeit
Der Pastor erinnert sich gern an seine eigene Konfirmandenzeit zurück: „Es war ein großes Wiedersehen mit vielen Leuten aus der Grundschule und aus dem Dorf, mit denen ich schon länger keinen Kontakt mehr gehabt hatte.“ Die Konfirmanden-Freizeit, die übrigens bis heute fest dazu gehört, führte Erckens Gruppe in die Schwäbische Alb. „Ich hatte auch noch eine richtige Prüfung im Gottesdienst, die aber liebevoll gestaltet war“, berichtet der 37-Jährige, der sich bis heute vor allem an einen Text - Die Seligsprechung aus der Bergpredigt von Jesus - erinnert. „Eine Rede, in der er alle Menschen in den Blick nimmt - gerade auch die, die sonst eher auf der Verliererseite sind.“
"Geheimnisvoll und anrührend"
Bei Robert Pfeifer hat sich gerade ein ehemaliger Mitkonfirmand gemeldet, mit dem er vor 40 Jahren zusammen den Unterricht besuchte. „Ich fand schon als Jugendlicher die Atmosphäre im Gottesdienst und im Kirchraum geheimnisvoll und anrührend“, sagt der 53-Jährige. „Ich habe wahrscheinlich schon damals gespürt, dass dort Dinge zu entdecken sind, die anders sind als die Alltagserfahrungen.“
Hier gibt es weitere Informationen
Wer weitere Informationen sucht, hier werden alle Fragen zum Konfirmandenunterricht beantwortet. Die Kontaktdaten aller Kirchengemeinden in Lübeck und im Herzogtum Lauenburg gibt es hier.