Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg Kirchenkreissynode in Lübeck: Das sind die Ergebnisse

Wahlen standen im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung der III.Kirchenkreissynode in den Media-Docks in Lübeck. Copyright: Oliver Beck

Lübeck. Die Kirchenkreissynode hat die beiden wichtigsten Gremien neu besetzt: Auf der jüngsten Sitzung (23. März 2024) in den Media-Docks in Lübeck wurden die Mitglieder für den Kirchenkreisrat und für den Finanzausschuss gewählt. Neu eingerichtet wird ein Klima- und Nachhaltigkeitsausschuss.

Im Januar 2024 war die III. Kirchenkreissynode zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammengetreten. Für die neue Legislaturperiode des höchsten Gremiums innerhalb des Kirchenkreises galt es nun, die zwei wichtigsten Ausschüsse neu zu besetzen.  “Der Kirchenkreisrat ist der geschäftsführende Ausschuss der Synode, der monatlich stattfindet und in dem viele notwendige Entscheidungen getroffen und vorbereitet werden – beispielsweise wenn es um den Haushalt oder den Stellenplan geht”, fasste Lübecks Pröpstin Petra Kallies zusammen. Der Kirchenkreisrat (KKR) setzt sich aus acht Mitgliedern zusammen, darunter sechs ehrenamtliche Personen, ein pastorales Mitglied sowie eine hauptamtlich bei der Kirche beschäftigte Person. Per Amt sind die beiden pröpstlichen Personen in dem Gremium vertreten. Die Präses Katrin Thomas (oder einer der Vizepräses, Pastor Ruben Burkhardt oder Matthias Wulkow) sowie der/die Vorsitzende des Finanzausschusses nehmen mit beratender Stimme an den Sitzungen des KKR teil.

Das ist der neue Kirchenkreisrat

In geheimer Wahl wurde in den Media-Docks die neue Zusammensetzung des Kirchenkreisrats bestimmt. Aus dem Bereich Ehrenamt sind künftig im KKR Broder Feddersen (Kirchengemeinde Seedorf-Mustin), Roland Hansen-Matthies (KG in St. Jürgen, Lübeck), Jan Schuback (KG Laurentius, Lübeck), Stefan Münder (KG in St. Jürgen) und Mathias Harneit (KG Wentorf) vertreten. In einer Stichwahl setzte sich Heike Schumacher (KG St. Marien Lübeck) als sechstes Mitglied gegen den im ersten Wahlgang zunächst stimmgleichen Kai Schröder (KG Sterley) durch, der mit Esther Krüger (KG St. Matthäi) und Jürgen Westermann (KG Dom zu Lübeck) künftig Ersatzmitglied sein wird. Pastor Torben Stamer (KG Mölln) wird als Pastor dem KKR angehören, Ersatzmitglied ist Pastor Arne Kutsche (KG Marli-Brandenbaum in Lübeck). Katrin Weichel (KG Marli-Brandenbaum) ist für die Gruppe der Hauptamtlichen in dem Gremium vertreten. Ersatzmitglied ist Lars Sörensen (KG Kücknitz).

 

Der Finanzausschuss für die kommenden sechs Jahre setzt sich nach geheimer Abstimmung wie folgt zusammen:  Jens Behrens (KG Laurentius), Pastorin Judith Fincke (KG in St. Jürgen), Ina Frehse (KG Siebeneichen), Pastorin Johanne Hannemann (KG Marli-Brandenbaum) und Lukas Klapproth (KG in St. Jürgen). Ersatzmitglied wird Tim Papenfuß sein (KG Laurentius). 

Neuer Ausschuss für Klima und Nachhaltigkeit

Nachdem im Frühjahr 2023 erstmals eine Sitzung der Kirchenkreissynode unter dem Schwerpunkt Klimaschutz und Nachhaltigkeit stattgefunden hatte, soll fortan ein eigener Ausschuss sich dem wichtigen Thema annehmen. Für das Gremium werden sich Antje Boesler (KG Marli-Brandenbaum), Michael Eggers (KG Lütau), Dr. Christel Happach-Kasan (KG Dom Ratzeburg), Stefan van Eijden (KG Büchen-Pötrau) sowie Danila Wrütz (KG St. Gertrud, Lübeck) engagieren. Dem Ausschuss sollen zudem Philip Graffam als zuständiger Propst für den Bereich Klima und Nachhaltigkeit sowie der Ökumenepastor des Kirchenkreises, Kai Feller, angehören.

Darüber hinaus stimmte die Kirchenkreissynode der Schaffung einer neuen 50-Prozent-Pfarrstelle zu. Bei dieser beim Kirchenkreis angesiedelten Stelle wird die Förderung des Ehrenamtes sowie die Begleitung der Prädikant:innen im Mittelpunkt der Arbeit stehen. 

Lübecks Pröpstin Petra Kallies und ihr Lauenburgischer Amtskollege Philip Graffam berichteten den Synodalen über die großen Themen dieser Wochen. Ein Schwerpunkt: die ForuM-Studie, die am 25. Januar 2024 veröffentlicht worden war. Das mediale Interesse an den Ergebnissen zur Studie über die Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland sei groß gewesen, berichtete Petra Kallies. In den Gemeinden habe es nur wenig Anfragen und Diskussionen gegeben. Ausdrücklich betonte die Pröpstin, wie wichtig es sei, dass alle Gemeinden entsprechende Schutzkonzepte erstellen würden. Hierzu seien auch digitale Angebote der Nordkirche geplant. 

Die geplante Stiftung 7Türme+ war ebenso Thema wie das Projekt Kirchberg in Sandesneben. Dr. Ulf Kassebaum, Leiter des Diakonischen Werks Herzogtum Lauenburg in Ratzeburg, informierte über die vielfältigen Aufgaben seiner Einrichtung, die mit 110 überwiegend in Teilzeit angestellten Mitarbeitenden aktuell so viele Beschäftigte wie nie hat. In den sieben Fachabteilungen und der Geschäftsstelle wurde 2022/23 ein Umsatz von fast fünf Millionen Euro erwirtschaftet. Nicht ohne Stolz berichtete Kassebaum, dass für einen Euro, den das Diakonische Werk vom Kirchenkreis erhalten habe, im zurückliegenden Geschäftsjahr neun Euro Drittmittel eingeworben worden sind. 

Schwerpunkte nach der Zukunftskonferenz

Die Zukunftskonferenz “Frisch vernetzt ans Werk”, die im Oktober 2023 in Lübeck stattgefunden hat, war ebenfalls noch einmal Thema - in Form einer Bilanz: Insgesamt mehr als 200 Personen waren in den Media-Docks dabei gewesen, darunter 121 weibliche Ehrenamtliche. Ein Fünftel der Teilnehmenden war in der Altersgruppe zwischen 20 und 50. 

Mehrere Schwerpunkte wurden als Ergebnis auf der Zukunftskonferenz erarbeitet: So besteht ein hoher Bedarf, Gottesdienst zu erneuern und zu diversifizieren. Die bestehende Vielfalt soll besser kommuniziert und die Vernetzung zwischen Gemeinden ausgebaut werden. Grundsätzlich sei der Begriff der “Gemeinde” weiterzuentwickeln und der kirchliche “Markenkern” in der Kommunikation intensiver zu reflektieren. Auch hierzu fasste die Kirchenkreissynode einen wichtigen Beschluss und brachte eine übergeordnete „Impulsgruppe der Synode für ,Kirche in Bewegung/Kirche im Wandel'“ auf den Weg. 

Die nächste Synode findet am 21. September 2024 statt. Inhaltlicher Schwerpunkt sollen dann junge Menschen sein.