Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg "Kirche erzählt": Live-Erzählkunst in lauenburgischen Kirchen

Anja Nitz von "Kultur und Kirche" im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg hat das Projekt "Kirche erzählt" mit ins Leben gerufen. Copyright: Annkathrin Bornholdt/KKLL

Herzogtum Lauenburg. Alte Kirchen haben viel zu erzählen. Aus diesem Gedanken heraus hat der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg gemeinsam mit der Nordkirche das Projekt "Kirche erzählt - Geschichten und Geschichte entdecken" ins Leben gerufen. Professionelle Erzählerinnen und Erzähler lassen dabei in Ostholstein und im Herzogtum Lauenburg Kirchengeschichte(n) in Live-Erzählungen lebendig werden.

Kirchengeschichte wird in Erzählungen lebendig

Fünf Erzählerinnen und Erzähler haben Geschichte und Geschichten rund um einige schöne alte Kirchen und Klosteranlagen im Osten Schleswig-Holsteins recherchiert und daraus spannende Erzählungen gemacht, die sie ab sofort live in den jeweiligen Kirchen präsentieren. Die erste Erzählung im Kirchenkreis Lübeck Lauenburg findet am 14. Mai 2023 in der Marienkirche Büchen mit dem Schauspieler Sebastian Dunkelberg statt.

Erzählkunst in Büchen, Ratzeburg und Basthorst

Dunkelberg reist in verschiedenen Rollen durch die 800-jährige Geschichte der Kirche, in der im Mittelalter ein als wundertätig geltendes, heute jedoch verschwundenes Marienbild verehrt wurde.  Eine weitere Marienkirche steht im lauenburgischen Basthorst. Dort gibt Birte Bernstein Einblick in die Geschichte der Dorfkirche, wenn sie von Herrn Konrad erzählt, der in seinem kleinen Laden gegenüber der Kirche Zeitfenster verkauft. Um den "Geist der Glocken" dreht sich die Erzählung von Martina Georgi. Die mehrfache Buchautorin lässt nicht nur die Geschichte des Ratzeburger Doms, sondern auch Dr. Konrad Feuerlein lebendig werden, der durch tragische Umstände als Geist sein Dasein zwischen den dicken Kirchenmauern fristet und 1893 den schweren Blitzeinschlag in den Ratzeburger Dom miterlebt hat. Weitere Live-Erzählungen wird es im Kloster Cismar in Grömitz, sowie in der Kirche Curau, in St. Johannis in Neukirchen/Malente, St. Petri in Bosau, St. Laurentius in Süsel und in der Feldsteinkirche in Ratekau geben.

Erzählprofis arbeiten historische Fakten auf

"Unsere Kirchen sind steinerne Zeugen einer bewegten Geschichte. Über 800 Jahre lang haben Menschen an diesen Orten Freud und Leid geteilt. Mit dieser Erzählreihe möchten wir Geschichte auf unterhaltsame und spannende Weise für alle Generationen lebendig werden lassen. Die Vorträge sind gemischt faktenbasiert und imaginiert", so Anja Nitz, Beauftragte für Kirche und Kultur im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg und eine der beiden Initiatorinnen des Projektes. Ihre Kollegin Claudia Süssenbach von der Fachstelle Kirche und Tourismus in der Nordkirche meint: "Wir freuen uns, dass wir fünf echte Erzählprofis für dieses Projekt gewinnen konnten. Aus einer Vielzahl von historischen Fakten eine lebendige Erzählung zu machen, ist eine kreative Herausforderung. Entsprechend bunt und vielfältig werden die nun entstandenen Geschichtenführungen sein."

Finanzierung durch zahlreiche Unterstützer möglich

Ermöglicht wird das Projekt durch zahlreiche Fördermittel. Mit knapp 12.000 Euro aus dem  Bundes-Soforthilfeprogramm "Kirchturmdenken 2.0" wurde die Recherchephase finanziert. Für die Umsetzung und die Vorträge gibt es unter anderem Unterstützung durch die Stiftung Andere Zeiten e.V., die Sparkassen-Kultur-Stiftung Ostholstein, die Kulturstiftung Ostholstein, den VELKD-Fonds sowie die Stiftung der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg.

"Pilgerreise in die kirchenhistorische Vergangenheit"

Von Mai bis November können Einheimische und Gäste den Geschichten an den verschiedenen Orten an jeweils fünf Terminen lauschen. "Die Idee ist auch, dass es wie eine kleine Pilgerreise in die kirchenhistorische Vergangenheit sein könnte, die man im Sommerhalbjahr macht", sagt Anja Nitz. Deswegen gibt es die Möglichkeit, sich jede Station auf dem Flyer abstempeln zu lassen.

"Es war uns wichtig, dass der Eintritt frei ist und dass die Erzählungen nicht nur eine kulturhistorisch gebildete Schicht anspricht", fügt sie hinzu. Der Eintritt zu allen Terminen ist daher frei. Um eine Spende wird gebeten.

Alle Erzählungen sollen im Anschluss an die Veranstaltungsreihe als Audios über einen QR-Code in den einzelnen Kirchen abgerufen werden können.

Weitere Informatinen und eine Übersicht über alle Veranstaltungen finden Sie auf. www.kleinkunstkirche.de und im Flyer.