Er möchte die Faszination für die Kirchenmusik der Lübecker Innenstadtkirchen in die Stadtgesellschaft hineintragen: Christoph Arta. Copyright: Steffi Niemann
Lübeck. „Lübeck ist eine Stadt der Kirchenmusik. Tradition und Innovation gehen hier Hand in Hand und prägen ein einzigartiges kirchenmusikalisches Leben.“ Das sagt Christoph Arta, der seit Dezember im neu eingerichteten Kirchenmusikbüro des Kirchengemeindeverbandes Innenstadt Lübeck tätig ist. „Die historischen Schätze der Innenstadtkirchen sind nicht nur materieller, sondern auch klanglicher Art“, so der gebürtige Schweizer. Er möchte die Faszination für die über Jahrhunderte gewachsenen Traditionen ebenso wie für neue Klänge in der Kirche in die Lübecker Stadtgesellschaft hineintragen. „Vier so wunderbare Kirchen mit tollen Musiker:innen und Ensembles so nah beieinander – das hat Seltenheitswert!“
Kirchenmusik als Herzensangelegenheit
Das Herz des nahe St. Gallen geborenen und aufgewachsenen jungen Mannes schlägt für Musik, durch und durch: Christoph Arta studierte Musikwissenschaft und englische Sprachwissenschaft in Zürich, wobei er seine Bachelor- wie auch seine Masterarbeit zu kirchenmusikalischen Themen schrieb: zu Johann Sebastian Bachs Kantaten mit obligater Orgel respektive zu Wolfgang Amadé Mozarts Salzburger Messen. Anfang 2021 kam er dann dank eines Stipendiums des Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck als Volontär und Doktorand ans Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck; er promoviert zu Joseph Joachim als Schlüsselfigur der Musikkultur der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
„Wie für mich gemacht“
Er zögerte nicht lange, als er die Ausschreibung für das Kirchenmusikbüro las. „Diese Stelle ist wie für mich gemacht“, schmunzelt Christoph Arta. Er freut sich auf die ersten Projekte im neuen Jahr wie die Konzerte in der Osterzeit, den Lübecker Orgelsommer oder die Weiterentwicklung der neuen Kirchenmusik-Website. Gemeinsam mit den Kirchenmusiker:innen möchte er die Kirchenmusik der Lübecker Innenstadtkirchen weiterentwickeln und als feste Größe im Stadtleben verankern.
Blick auf Wirkstätte von Buxtehude
Auch privat liegt ihm die Kirchenmusik nahe: Seit sechzehn Jahren spielt er Orgel, seit gut zehn Jahren auch in Gottesdiensten. So hat Christoph Arta auch in Lübeck schon in verschiedenen Kirchen musiziert: in St. Andreas (Schlutup) oder in St. Gertrud zum Beispiel, aber auch in der Propsteikirche Herz Jesu und weiteren. Und welche Musiker zählt der Leiter des neuen Kirchenmusikbüros zu seinen Lieblingen? „Ganz klar Johann Sebastian Bach! Denn es gibt für jeden Moment und jede Stimmung ein passendes Bach-Werk. Aber auch die monumentalen Sinfonien Anton Bruckners beeindrucken mich immer wieder.“ Und als drittes schwärmt Christoph Arta auch für Dieterich Buxtehude: „Umso schöner ist es, dass ich aus meinem Büro im Marienwerkhaus auf Buxtehudes Wirkungsstätte, die Marienkirche, blicken kann.“