Schlutup. Pastor Kai Schäfer verlässt Schlutup. Nach zwölf Jahren wechselt der Seelsorger in den Sabbatical-Vertretungsdienst des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg. Für Schäfer ist es ein intensiver Abschied - vom Stadtteil und von der Gemeinde.
In Schlutup angekommen
„Herzlich willkommen an einem der schönsten Orte Schleswig-Holsteins“, begrüßt uns Pastor Kai Schäfer. Der Himmel strahlt in schönstem Blau, und die alte Fischerkirche St. Andreas wird von der Sonne beschienen. Der Frühling ist fast da. Bevor unser Gespräch beginnt, muss Pastor Kai Schäfer erst noch etwas erledigen: Fisch holen. Die Fischräucherei ist gleich nebenan. Wir sind in Lübeck-Schlutup. Danach führt uns Schäfer durch das alte Fischerviertel rund um die Kirche, erzählt Historisches, zeigt den Ausblick auf die Schlutuper Wiek.
Neue Stelle als Vertretungspastor
Kai Schäfer ist angekommen in seinem Schlutup. Der Pastor ist fest verwurzelt in dem Stadtteil, in seiner Gemeinde. „Ich kenne die Menschen hier“, sagt Schäfer. Das wunderschöne Quartier rund um die Kirche hat der Pastor auch im Blick, als wir uns auf einer Bank auf dem Kirchhügel zum Gespräch niederlassen. Denn Kai Schäfers Pastorendienst in Schlutup endet. Zum 1. April 2024 tritt Schäfer eine Stelle als Vertretungspastor im Kirchenkreis an. Dann wird er einspringen, wenn Pastor:innen ein sogenanntes Mini-Sabbatical einlegen wollen.
Schlutup war „wichtige Wegstation“
Damit beendet der Pastor eine Etappe, die er als „wichtige Wegstation“ bezeichnet. „Ich habe hier einen großen Teil meines beruflichen Lebens verbracht“, sagt Kai Schäfer. „Und ich bin super gerne hier gewesen.“ Für ihn seien es vor allem die Menschen vor Ort gewesen, die seine Arbeit geprägt hätten, so Schäfer. Und die Netzwerke. Arbeiten in Schlutup bedeutet auch, immer wieder über den eigenen Tellerrand zu schauen, sagt der Pastor. „Die Zusammenarbeit hier war immer gut“, so Schäfer. Egal ob mit der Feuerwehr, der Schule, dem gemeinnützigen Verein oder mit dem Siedlerbund.
Vom Niederrhein an die Ostsee
Von Usedom hat es Kai Schäfer und seine Frau vor zwölf Jahren nach Schlutup an die „innerdeutsche Nahtkante“ verschlagen. Zuvor war Schäfer in Krefeld im Schuldienst tätig gewesen, hatte sein Vikariat in Essen absolviert. Der Theologe, der in Kiel, Bonn, Bochum und Wuppertal studiert hat, ist aber kein gebürtiges Nordlicht. „Ich wurde 1965 am Niederrhein geboren, in einer katholisch tief geprägten Region“, erzählt er. Vom Rhein zog es ihn schließlich an die Ostsee. Schlutup war für den begeisterten Segler ein idealer Standort.
Kein leichter Abschied
Nun legt Kai Schäfer beruflich in andere Gewässer ab. Der Abschied wird kein leichter. „Ich habe hier wirklich unglaublich schöne Zeiten erlebt. Die Renovierung der Kirche, das Ökumenefest 2015, die Corona-Herausforderung.“ Der Abschied von Schlutup sei ein intensiver, so Schäfer. Es ist auch ein Abschied von den Menschen in der Gemeinde, die so lange sein berufliches Zuhause war.
Gottesdienst zur Entpflichtung am 24. März
Der Gottesdienst zur Verabschiedung von Pastor Kai Schäfer findet am Sonntag, 24. März 2024, um 10 Uhr, in der Fischerkirche St. Andreas statt. Pastor Christian Asmussen, der schon einmal Pastor in Schlutup war, wird Kai Schäfer als Vertretungspastor nachfolgen.