Kurz vor der Wahl rufen sie dazu auf, die Kreuze verantwortungsvoll zu setzen: Vikar Per Olsen (Dom), Jakobipastorin Bärbel Reichelt, Dompastorin Margrit Wegner, Nicola Nehmzow, Pastorin an St. Marien, Pröpstin Petra Kallies, Dompastor Martin Klatt und Robert Pfeifer, Pastor an St. Marien. Copyright: Oliver Beck
Lübeck. Vielfalt und Toleranz, ein Miteinander leben statt gegeneinander zu agieren: Die Pastorinnen und Pastoren der Lübecker Innenstadtkirchen rufen auf, sich an der Bundestagswahl am Sonntag, 23. Februar 2025, zu beteiligen – und die Kreuze verantwortungsvoll zu setzen.
Meinungsfreiheit ist hohes Gut
In demokratischen Gesellschaften können Menschen ihre Meinung frei äußern und Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen – etwa durch die Wahlen: „Frei wählen zu gehen und seine Meinung sagen zu können, ist ein hohes Gut. Ich will, dass es so bleibt. Deshalb gehe ich wählen und hoffe, viele andere tun es auch“, meint Jakobipastorin Bärbel Reichelt.
Vielfalt, Freiheit und Menschenwürde schützen
Robert Pfeifer, Pastor an St. Marien betont: „,Suchet der Stadt Bestes‘ (Jeremia 29) ist unser Anspruch – deshalb setzen wir uns für Demokratie ein. So werden Vielfalt, Freiheit, Menschenwürde und Sicherheit geschützt. Das gestalten wir alle mit, auch mit dem Privileg, wählen zu gehen. Also tun wir das.“
Verantwortung übernehmen
Das verstärkt Nicola Nehmzow, Pastorin an St. Aegidien, wenn sie ihre Kriterien für eine gute Wahlentscheidung nennt: „Leben heißt für mich, Verantwortung zu übernehmen. Das geschieht jeden Tag in dem WIE meines Redens und Handelns. Und es geschieht darin, dass ich wählen gehe. Meine Stimme gehört dem Dialog, der Demokratie und einem Miteinander über die eigenen Grenzen hinaus.“
Das Recht wahrnehmen, wählen zu dürfen
Die Bundestagswahl 2025 hat nicht nur innenpolitische Folgen. „Die Entwicklung der weltpolitischen Lage macht mir große Sorgen“, sagt Inga Meißner, Pastorin an St. Marien. „Wenn wir weiterhin in einer starken Demokratie leben wollen und in einem Europa, dass nicht zum Spielball anderer Mächte wird, müssen wir alle Verantwortung dafür übernehmen. Nicht zuletzt, indem wir unser Recht wählen zu dürfen, wahrnehmen.“
Was ist Demokratie?
In ihrer Publikation „FAQ Nordkirche stärkt Demokratie“ sagt die Nordkirche dazu: „Für die Evangelische Kirche in Deutschland ist die Demokratie eine politische Lebensform der Freiheit, für deren Grundwerte sie entschieden eintritt. Leitend ist die unantastbare Würde eines jeden Menschen als Ebenbild Gottes. Jeder Mensch ist zur Teilhabe eingeladen. Staat und Kirche sind in der Bundesrepublik Deutschland getrennt. Religionsfreiheit, Neutralitätsgebot, Selbstbestimmungsrecht: Die Beziehung zwischen dem Staat und den Religionsgemeinschaften regelt das Grundgesetz.“