Sterben, Tod und Trauer gehören zum Leben. Der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg widmet diesen existenziellen Themen nun die neue Stelle für Trauer- und Hospizseelsorge. Pastorin Mareike Hansen hat die Aufgabe zum 1. August 2021 übernommen.
Eine Stelle für zwei Einsatzorte
Die erst 40-jährige Pastorin Mareike Hansen aus Lübeck übernimmt ein vermeintlich schweres Amt. Sie ist seit dem 1. August im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg zuständig für Trauer- und Hospizseelsorge. Für Mareike Hansen bedeutet das zum einen Seelsorgerin für Sterbende im Hospiz Rickers-Kock-Haus in Lübeck zu sein. Aber auch Angehörigen Verstorbener beizustehen und in verschiedenen Angeboten ein Stück ihres Weges mitzugehen gehört zu ihrer neuen Aufgabe. Die St.-Lorenz-Gemeinde hinter dem Lübecker Hauptbahnhof ist mit dem schönen Friedhof ein wichtiger Ort dafür. Ein Trauercafé und verschiedene Trauergruppen gehören zum festen Bestandteil des Angebotes.
Eine Affinität zu den Themen Tod und Trauer
Wie schafft man es, mit Themen umzugehen, die viele Menschen am liebsten vermeiden? „Im Sterben und im Tod liegt ganz viel Leben“, sagt Mareike Hansen voller Überzeugung. Das Thema sei immer existenziell und geht sofort in die Tiefe. „Ich habe wohl eine Affinität zu diesen Themen“, so Hansen. In ihrer bisherigen Arbeit hätten Trauergespräche für sie immer eine Bereicherung dargestellt. „Man hat dort sofort das pralle Leben.“ Ohnehin der Tod: „Für mich als tiefgläubiger Mensch ist das ein Übergang, wie eine Verwandlung.“
Seelsorgerin für Sterbende im Hospiz Rickers-Kock-Haus
Mit ganz viel Zuversicht möchte Mareike Hansen ihren neuen Arbeitsplatz im Rickers-Kock-Haus füllen. Das kleine Hospiz in der Moislinger Allee habe „eine unglaublich schöne Atmosphäre“, hat die Pastorin festgestellt. „Das ist ein schöner Ort für den letzten Lebensabschnitt.“ Dabei sei ihr klar, dass sie vor Ort ein ganz kleines Rädchen in einem großen Getriebe sei, so Mareike Hansen. Viele Ehrenamtliche und Therapeuten würden dort „ein tolles Team“ bilden.
Trauerseelsorge im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg
Der zweite Pfeiler der neu geschaffenen Stelle im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg ist die Trauerseelsorge. Ein Einsatzort dafür ist beispielsweise die St.-Lorenz-Gemeinde. Seit Jahren beherbergt die Gemeinde ein offenes Trauercafé, aber auch Trauergruppen, zum Beispiel für verwaiste Eltern oder Suizidhinterbliebene. Bislang hat diese Arbeit die Pastorin Bettina von Seidel-Rob gemacht, die nun in den Ruhestand geht. „Bettina von Seidel-Rob hat diese Arbeit mit Geduld, Fachwissen und so viel Liebe gefüllt“, sagt Mareike Hansen. Die Pastorin hat ihrer Nachfolgerin volle Unterstützung zugesagt: „Dafür und für die Einarbeitung bin ich unendlich dankbar“, so Hansen.
Ehemals Pastorin in St. Jürgen
Mareike Hansen ist gebürtige Lübeckerin. Sie hat in Bethel, Münster und Kiel studiert und im Anschluss das Vikariat in Berkenthin angetreten. Nach siebenjähriger Tätigkeit in Ratzeburg war sie für eineinhalb Jahre an der Kirchengemeinde St. Jürgen tätig. Hier hat sie unter anderem das Team des Online-Gottesdienstes #Liveline ergänzt. „Dort habe ich viel gelernt, das Team ist wirklich toll und hat mir ganz neue Perspektiven eröffnet“, sagt sie. Mareike Hansen lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in Lübeck.