Gudow/Grambek: Hans-Joachim Pahl erhielt das Ansgarkreuz, Juni 2017

Ein wenig hat er es geahnt: „Das Ansgarkreuz zu erhalten ist eine Wertschätzung meiner ehrenamtlichen Arbeit“, sagt der 71-Jährige. In einem Gottesdienst in der Kapelle Grambek erhielt er es von Pröpstin Frauke Eiben ans Revers angesteckt.

 

Ein wenig hat er es geahnt. Was seiner Freude aber keinen Abbruch tat. „Das Ansgarkreuz zu erhalten ist eine Wertschätzung meiner ehrenamtlichen Arbeit“, sagt der 71-Jährige. In einem Gottesdienst in der Kapelle Grambek erhielt er es von Pröpstin Frauke Eiben ans Revers angesteckt.

„Ich wohne seit 1972 im Grambek, 1977 bin ich in den damaligen Kirchenvorstand berufen worden“, erzählt Pahl. Das einstige Flüchtlingskind aus Zempelburg (Westpreußen) hat und hatte ein bewegtes Leben, der Glaube ist und war immer ein Teil davon. „Ich bin glücklich, dass ich schon als Kind mit meinen Eltern und fünf Geschwistern regelmäßig am kirchlichen Leben teilnehmen konnte“, erzählt der frische geehrte Würdenträger. „Mein Vater hat mir damals schon vieles aus der Bibel erklärt“. Pahl ist in zweiter Ehe verheiratet, hat eine Tochter und einen Sohn aus erster Ehe sowie einen Stiefsohn und zwei Enkelkinder.

Der Grambeker wirkte viele Jahre Mitglied der Kirchenkreissynode sowie im Bauausschuss der Kirchengemeinde Gudow,  fuhr die ersten Hilfstransport nach Siebenbürgenn (Hermannstadt) mit dem Martin-Luther-Bund und den Konzertbus der Psaltergruppe nach Wien und Dresden (spendete das Fahrentgelt) und im Lauenburgischen. Mit seiner ersten Frau säuberte er die Grambeker Kapelle, besorgte Blumenaltarschmuck, führte ehrenamtlich den Küsterdienst durch, hielt Lesungen in Gottesdiensten, spendete einen riesigen gelben Weihnachtsstern, trug Gemeindebriefe aus, übernahm Besuchsdienst zu Geburtstagen und Jubiläen und er läutete die Kapellenglocken, oft 20 Minuten lang (bei Amtshandlungen). Hans-Joachim Pahl setzte es auch durch, dass Patienten aus der Helios-Klinik Lehmrade mit Mini-Bussen abgeholt werden, damit sie den Gottesdient besuchen können. „Viele sind so schwer krank, dass man nie weiß, ob es das letzte Abendmahl ist, an dem sie teilnehmen können“.

„Ich bin der festen Überzeugung, dass wir uns nur in Gemeinschaft wirklich wohl fühlen können, deshalb habe ich so vieles für die Kirchengemeinde getan. Und zwar gern getan!“, sinniert Pahl. Sein tiefer Glaube gab und gibt ihm für jeden einzelnen Tag die Kraft, die er brauche.

Hans-Joachim Pahl fing als Fahrer für den Grambeker Gutsbesitzer Franz Bach an, ging nach dessen Tod zur Standort-Verwaltung der Bundeswehr in Wentorf, machte später eine Ausbildung zum Klärwärter, 1975 zum Berufskraftfahrer und 2000 den Führerschein als Busfahrer. Bis zum Renteneintritt arbeitete Pahl als Fahrer bei Autokraft. Danach wechselte er zur Firma Elite-Reisen in Bergedorf und fuhr bis zum 70. Lebensjahr im Linienverkehr. Derzeit arbeitete der rüstige Rentnier als Kurierfahrter für den schwedischen Konzern Bergkvarabuss.

Das Ansgarkreuz der Evangelischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) wird „Gemeindegliedern verliehen, die durch großen persönlichen Einsatz in der kirchlichen Arbeit, vorbildliche Förderung der Kirche, ihrer Werke und Einrichtungen sowie durch beispielhaftes Eintreten für einen tätigen christlichen Glauben in der Öffentlichkeit hervorgetreten sind“, wie es in der Stiftung durch die Kirchleitung heißt. Das Ansgarkreuz ist ein Dankzeichen der Nordkirche.