Gründung eines Pfarrsprengels in der Region Lübeck-Ost


Lange schon arbeiten wir in der Region Lübeck-Ost verlässlich und vertrauensvoll als Nachbargemeinden zusammen. So wurde vor mittlerweile genau zwanzig Jahren ein Kooperationsvertrag zwischen den ehemals noch sieben Gemeinden geschlossen, der schon damals “[die] Förderung der Zusammenarbeit und [...] Verbesserung der Erledigung gemeinsamer Aufgaben” zum Ziel hatte. Eine konkrete Fortschreibung dieses Prozesses war u.a. bereits unsere Fusion zur Kirchengemeinde Marli-Brandenbaum vor gut zweieinhalb Jahren.
Seit nunmehr vielen Jahrzehnten sind wir als evangelische Kirche in einem großen Transformationsprozess. Die Notwendigkeit zur Veränderung hat dabei unterschiedliche Gründe. Christliche und kirchliche Gemeinschaftsformen haben sich schon seit jeher immer wieder gewandelt – und auch die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen stellen uns vor die Herausforderung, mit unserer kirchlichen Organisation auf die sich verändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zu reagieren. Eine dieser Realitäten betrifft u.a. auch den zunehmenden Fachkräftemängel, der letztendlich auch auf die Zahl der in unserer Kirche tätigen Pastorinnen und Pastoren Auswirkungen hat.

Aktuelle Veränderungen in unseren Nachbargemeinden St. Christophorus und St. Andreas Schlutup

In jüngster Zeit ist es bereits zu konkreten Veränderungen im Bereich der pastoralen Arbeit in unserer Region gekommen. Mit dem Ruhestand von Pastor Hans-Heinrich Schmidt zum 01. Juni dieses Jahres in der St. Christophorus-Kirchengemeinde in Eichholz sowie dem Weggang von Pastor Kai Schäfer aus der Kirchengemeinde St. Andreas Schlutup wenige Wochen zuvor sind derzeit zwei ganze Stellen in der Region Lübeck-Ost unbesetzt. Der von der Kirchenkreissynode verabschiedete Pfarrstellenplan sieht vor, dass im gesamten Kirchenkreis (wie auch in der gesamten Nordkirche) bis zum Jahr 2030 ca. ein Drittel aller bisherigen Pfarrstellen stufenweise abgebaut werden soll. Dieser uns gesetzte Rahmenplan hat zur Folge, dass nicht alle Pfarrstellen, die im Laufe der Zeit durch Ruhestand oder Weggang aus der Gemeinde frei werden, auch wieder nachbesetzt werden können. Diese Weichenstellung hat nun für unser kirchliches Leben in der Region sehr konkrete Auswirkungen, denn sie bedeutet, dass wir unsere bisherige verlässliche Zusammenarbeit insbesondere mit Blick auf den pastoralen Dienst neu organisieren müssen.

Gründung eines Pfarrsprengels in der Region Lübeck-Ost noch in diesem Jahr geplant

Die Kirchengemeinden in der Region Lübeck-Ost haben sich daher in der Regionalkonferenz darauf verständigt, einen gemeinsamen Antrag an die Kirchenkreissynode auf die Gründung eines sog. “Pfarrsprengels” zu stellen. Dies bedeutet, dass die Pfarrstellen, die bislang noch den einzelnen Kirchengemeinden zugeordnet waren, nun aus diesen herausgelöst und auf einer neuen Ebene organisiert werden. Die Kirchengemeinden bleiben dabei weiterhin selbstständig, die Pastor:innen arbeiten nun aber als Team zusammen und sind für alle Gemeinden im Pfarrsprengel bzw. in der Region-Lübeck Ost gemeinsam zuständig. (In unserem Kirchenkreis gibt es bereits einige Beispiele für die Gründung solcher Pfarrsprengel, wie z.B. in den Kirchengemeinden Kücknitz und Travemünde oder auch in der Region 1 in der Propstei Lauenburg.)

Neben der Kirchengemeinde Marli-Brandenbaum gehören die Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Andreas Schlutup, die St. Christophorus-Kirchengemeinde in Lübeck, die Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Gertrud Lübeck und die St. Stephanus-Kirchengemeinde in Lübeck zur Region Lübeck-Ost.

Nachbesetzung einer Pfarrstelle im Pfarrsprengel in Aussicht gestellt

Durch den Wegfall von zwei ganzen Pfarrstellen innerhalb kürzester Zeit ist es allerdings und erfreulicherweise möglich, nach der Gründung eines Pfarrsprengels zumindest eine Stelle im jetzt entstehenden Pfarrsprengel-Team nachzubesetzen. Die Regionalkonferenz möchte diese Chance gerne nutzen und auf die Möglichkeit zugehen, diese Stelle mit einem Berufsanfänger bzw. einer Berufsanfängerin (einem Pastor bzw. einer Pastorin “im Probedienst”) zu besetzen. Sollte eine entsprechende Besetzung nicht gelingen, könnte die neue Pfarrstelle zudem auch noch ausgeschrieben werden.
Bis zur (voraussichtlichen) Gründung des Pfarrsprengels am 01. November 2024 erarbeiten die Mitglieder des regionalen Pfarrteams ein Konzept, in welchem die Wahrnehmung der verschiedenen pastoralen Arbeitsfelder in unserer Region neu und verlässlich geordnet wird. Dabei wollen wir Bewährtes gerne zuverlässig fortführen. Gleichzeitig freuen wir uns auch auf das Neue, das durch die Übernahme von Arbeitsfeldern bzw. durch die verstärkte Kooperation entstehen wird. In jedem Fall wird es so sein, dass die Pfarrpersonen der Region – noch deutlicher als bisher – in allen Gemeinden der Region sichtbar werden.