Am Montag, 28. Februar 2022 war sein letzter Arbeitstag: Heiko Steiner, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Herzogtum Lauenburg, geht in den Ruhestand. Die Geschäfte übernimmt am 1. März 2022 Dr. Ulf Kassebaum.
Goldenes Kronenkreuz für Heiko Steiner
Offiziell verabschiedet wurde Heiko Steiner bereits am 16. Februar 2022 in der Ratzeburger Petrikirche. In diesem feierlichen Rahmen überreichte ihm Landespastor Heiko Naß das goldene Kronenkreuz des Diakonischen Werkes Schleswig-Holstein für sein außerordentliches Engagement. Eine Überraschung für Heiko Steiner nach 19 Jahren.
Landespastor Heiko Naß würdigt den Einsatz
„Was wäre das Diakonische Werk ohne Sie? Ohne Ihre Verlässlichkeit, vertrauensvolle Zusammenarbeit, ihre Leidenschaft und Treue zum diakonischen Auftrag? Kreativ, ansprechbar für neue Ideen, besonnener Betriebswirt und gleichzeitig Feuerwehrmann, wenn es brannte!“, sagte Heiko Naß.
Hüsch zum Abschied: Nein und Halleluja
Gott liebt die, die nicht zu allem Ja und Amen sagen, sondern Nein und Halleluja: Dieses Zitat von Hans Dieter Hüsch wählte Heiko Steiner für die Abschiedsfeier, an der neben Pröpstin Frauke Eiben viele Netzwerkpartner aus Politik, Verwaltung und Gesellschaft teilgenommen haben.
Pröpstin Frauke Eiben bedankt sich für den Dienst
„Danke für Ihren Dienst. Für Leidenschaft und Netzwerkarbeit, für Beharrlichkeit und Parteilichkeit für den Sozialraum. Für ihre Überzeugung, dass Kirche und Diakonie eins sind“, sagte Pröpstin Frauke Eiben. Heiko Steiner habe vor fast zwei Jahrzehnten eine kleine Mannschaft in einem begrenzten Aufgabengebiet übernommen. Heute übergebe er ein gut aufgestelltes unselbständiges Werk mit rund 90 Mitarbeitenden in sieben Fachbereichen.
"Sie haben eingelöst, wofür wir als Kirche und Diakonie stehen"
„Sie haben mich überzeugt, dass der Sozialraum und das kommunale Gegenüber mit dem Kreis und den Ämtern im Herzogtum Lauenburg genau die richtige Größe ist, um gemeinsam mit anderen für Menschen in Not passgenau etwas zu entwickeln, was hilfreich ist“, stellte Pröpstin Eiben die politische Netzwerkarbeit von Heiko Steiner in den Mittelpunkt. „Sie haben eingelöst, wofür wir als Kirche und Diakonie stehen.“
Norbert Brackmann: Transmissionsriemen für die Menschlichkeit
Das bestätigten auch die Vertreter:innen aus Kommunen und Kreis in ihren Grußworten. Heiko Steiner hat nicht nur Verträge geschlossen, sondern diese Verbindungen auch vertrauensvoll gelebt.
„Sie haben Verträge mit Leben gefüllt und bewiesen, dass Sie mit Ihrem diakonischen Auftrag diese Aufgaben weit besser wahrnehmen können als wir als Behörde“, sagte Norbert Brackmann, Vertreter des Corona bedingt fehlenden Landrates, „Sie sind bei uns ein Transmissionsriemen für die Menschlichkeit und ein aktiver Partner in unserer Gesellschaft!“
Heiko Steiner ist multiprofessionell
Seine ungewöhnliche Aus- und Fortbildungslaufbahn hat Heiko Steiner voll und ganz in die Geschäftsführung des Diakonischen Werkes einbringen können. Ursprünglich wollte er Pastor werden und studierte Theologie in Bielefeld-Bethel, Göttingen und Münster, wo er zusätzlich das Studium der Erziehungswissenschaften aufnahm und beide Studiengänge abschloss. In seinem Vikariat in Münster arbeitete er in der dortigen Telefonseelsorge und in der Begleitung suizidgefährdeter Kinder und Jugendlicher.
"Mischung hat dem Diakonischen Werk gut getan"
Währenddessen kam das sozial-diakonische Praxisfeld immer mehr in den Blick und ließ Heiko Steiner nicht mehr los. Er ging zur Diakonie Mecklenburg und studierte berufsbegleitend Sozialmanagement und Betriebswirtschaft. „Diese Mischung aus diakonischer Leidenschaft, theologischer Reflektion, pädagogischem Herz und nüchternem Management haben unser Diakonisches Werk in den vergangenen fast 20 Jahren gut getan“, so Pröpstin Eiben.
Neue Wege und innovative Projekte
Drei Kernfragen haben Heiko Steiner geleitet: Wo sind die Bedarfe? Entspricht ein neues Angebot dem theologischen Profil und dem diakonischen Auftrag? Ist das Projekt betriebswirtschaftlich zu finanzieren? Erfolgsmodelle gab und gibt es viele - von dem kreisweiten Programm „Fit für Familie“ über den Nachbarschaftstreff „ToM“ in Lauenburg oder der Gemeinschaftsunterkunft in Gudow, der Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in Geesthacht, dem Familienzentrum in Ratzeburg, den umfänglichen familienorientierten Hilfen im Südkreis und Beratungsangeboten bis zur offenen Kinder- und Jugendarbeit „Gleis 21“ und „Stellwerk“ in Ratzeburg, die aus einem Bundesmodellprojekt hervorgegangen ist.
Nicht selten waren Heiko Steiner und das Diakonische Werk Vorreiter, wenn es um neue und innovative Angebote ging. 2013 beispielsweise erhielt das Projekt „Herzlich willkommen im Kreis Herzogtum Lauenburg“ den schleswig-holsteinischen Integrationspreis und den bundesweiten Sozialpreis „innovatio“.
Dank an Mitarbeitende und Netzwerk
In seinen Abschlussworten danke Heiko Steiner seinen Mitarbeitenden und den zahlreichen Vernetzungspartner:innen: ohne sie wäre diese Entwicklung nicht möglich gewesen: „Gemeinsam sind wir stark!“
Auf den Ruhestand freut sich Heiko Steiner. Bis dahin sortiert er alles so, dass es weitergehen kann mit dem gemeinsamen Einsatz für Menschen in Not im Herzogtum Lauenburg.