Lübeck. Tausende Menschen sind am 8. Februar 2025 in Lübeck auf die Straße gegangen, um auf dem Markt am Rathaus ein buntes und friedliches Zeichen für Demokratie und gegen Rechts zu setzen. Mit dabei: viele kirchliche Vertreter:innen aus Gemeinden im Stadtgebiet und aus dem Herzogtum Lauenburg. Lübecks Pröpstin Petra Kallies und Imke Akkermann-Dorn, Pastorin der Evangelisch-reformierten Gemeinde in Lübeck, formulierten von der Bühne aus ein klares Statement an die Teilnehmenden.
“Lasst uns zusammenstehen!”
“Wir stehen hier für die christlichen Kirchen im ,Bündnis gegen Rechts - Wir können sie stoppen'. Wir setzen uns für unsere Demokratie ein, weil wir als Christen glauben, dass jeder Mensch von Gott geschaffen und geliebt ist – und genau diese Überzeugung findet sich den Grundartikeln des Grundgesetzes wieder”, sagten die beiden Seelsorgerinnen. Beide betonten, wie wichtig der Erhalt der Gewaltenteilung in unserem Land sei. “Lasst uns als Gesellschaft zusammenstehen und das Gemeinsame sehen”, appellierte Imke Akkermann-Dorn. Petra Kallies: “Lasst uns für die Herausforderungen unserer Zeit gemeinsam Lösungen finden und umsetzen."
4000 Teilnehmende zählten die Behörden auf dem Markt in Lübeck. Viele der Besucherinnen und Besucher aller Altersgruppen hatten Transparente und Schilder mitgebracht. “Nie wieder ist jetzt”, “Als Frauen mehr Rechte wollten, war nicht von Nazis die Rede” oder “Don't Nazi, be happy” war dort zu lesen.
Aufruf von mehr als 70 Initiativen
Insgesamt hatten mehr als 70 Initiativen, Unternehmen, Einrichtungen und Organisationen im Vorfeld den Aufruf für die Kundgebung am Rathaus unterzeichnet - unter anderem der Ev.-Luth. Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg, die Kulturakademie der Diakonie Nord-Nord Ost und die Gemeindediakonie Lübeck. Vertreter:innen sozialer Einrichtungen und aus den Reihen verschiedener Lübecker Migrationsprojekte nutzten die Chance, auf der Bühne in klaren Worten vor den Gefahren einer nach Rechts driftenden Gesellschaft zu warnen. Mit politischen Statements waren unter anderem die Bundestagskandidaten der SPD, Tim Klüssendorf und Bruno Hönel von den Grünen vertreten. Musiker:innen rundeten das gut zweistündige Bühnenprogramm ab. Organisiert worden war die Mahnwache von Katjana Zunft und Tom Mohme.
Wahlaufruf von Pröpstin Kallies
Lübecks Pröpstin Petra Kallies appellierte noch einmal, bei der Bundestagswahl demokratisch zu wählen. Sie sagte: “Wir leben hier in Deutschland in einer stabilen Demokratie mit einer der besten Verfassungen der Welt – dem Grundgesetz. Im Mittelpunkt des Grundgesetzes stehen Werte, die auch für christliche Menschen ganz ganz entscheidend sind: Respekt vor anderen, Eintreten für die Schwachen, Nächstenliebe und Humanität. Mir ist es wichtig, dass wir nach der Bundestagswahl eine demokratische Regierung haben, die auch weiterhin diese Werte schützt und für sie eintritt. Deshalb bitte ich Sie und Euch: Geht am 23. Februar zur Wahl. Unser Kreuz für eine starke Demokratie!”