Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg Entdeckungsreise durch das Evangelische Gesangbuch

Almut Buchholz und Jaan Thiesen im Podcast-Studio des Kirchenkreises. Copyright: Annkathrin Bornholdt

Lübeck. Im neuen Podcast “Von Pfeifen und Pfaffen” widmen sich Kirchenmusikerin Almut Buchholz und Pastor Jaan Thiesen dem Evangelischen Gesangbuch (EG). Anlässlich des 500. Jubiläums dieses kirchenmusikalischen Werks diskutieren sie unterhaltsam und informativ über bekannte sowie weniger bekannte, beliebte und unbeliebte Lieder. Dabei beleuchten sie die Stücke aus theologischer, musikalischer und ganz persönlicher Perspektive.

Viele Lieder sind in Vergessenheit geraten

In seiner Arbeit stellt Jaan Thiesen immer wieder fest, dass viele seiner Konfirmand:innen das Lied “Macht hoch die Tür” nicht mehr kennen: “Da scheint ein Abbruch an Traditionen stattzufinden. Gleichzeitig kenne ich selbst viele Lieder aus dem Gesangbuch gar nicht und fand es spannend, mich damit zu befassen”, so der 36-Jährige weiter. Besonders die doppelte Perspektive aus musikalischer und theologischer Richtung habe ihn gereizt. “Ich hatte schon lange Lust, dazu einen Podcast zu machen”, so Thiesen. 

Er freut sich, dass er in Almut Buchholz eine Kirchenmusikerin gefunden hat, die ebenfalls Lust auf das Thema, die nötige Freude am Diskutieren und sogar Podcast-Erfahrung mitbringt. Technische und redaktionelle Unterstützung kam von der Medienabteilung des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg.

Inhalte und Musik bewusst hinterfragen

Die 26-jährige Almut Buchholz ist als Kirchenmusikerin an St. Petri in Ratzeburg tätig und spielt Orgel, seit sie 13 Jahre alt ist: “Ich kenne die Lieder schon ewig, bin quasi damit groß geworden. Gleichzeitig hinterfrage ich das alles sehr. Ich frage mich sonntags oft, ob ich noch dahinterstehen kann - also: Glaube ich das so, wie ich es da singe?” 

Vorgestellt werden bekannte Titel wie “Macht hoch die Tür”, aber auch weniger bekannte wie “Schmücke dich, o liebe Seele” und auch an “Danke für diesen guten Morgen” führt kein Weg vorbei. In jeder Folge liefern Thiesen und Buchholz Spannendes aus den Bereichen Kirchen-, Musik- und Sozialgeschichte. Und oft ist der Weg nicht weit zu Glaubensthemen und religiösen Fragen, bei denen es auch mal tiefgründiger werden kann. 

Brauchen wir diese Musik wirklich noch?

Was singen wir da überhaupt? Woher kommt die Musik und woher der Text? Wie berührend oder vielleicht sogar nervig sind manche Stücke aus dem Gesangbuch? Welche haben die Chance, in die neue Ausgabe des EG (in Arbeit!) aufgenommen zu werden und auf welche können wir getrost verzichten? Und auch die Frage: ‘Würdest du den Titel auf deiner Hochzeit oder Beerdigung spielen?’ stellen die Hosts einander. Und dabei wird durchaus auch kontrovers diskutiert.

Podcast mit "Infotainment“-Faktor

Buchholz und Thiesen hoffen, dass nicht nur Pastor:innen und Kirchenmusiker:innen, sondern noch viele andere Gefallen an ihrem Talk-Format finden, das den nötigen “Infotainment”-Faktor mitbringt. Fünf Folgen haben sie für den Anfang produziert. Fortsetzung nicht ausgeschlossen. “Jede:r, der oder die Podcasts mag, könnte damit etwas anfangen, und natürlich alle, die mehr über die Lieder aus dem Gesangbuch erfahren möchten”, so Jaan Thiesen. “Wir freuen uns in jedem Fall über Feedback!”

Den Podcast „Von Pfeifen und Pfaffen“ gibt es auf Spotify, bei Apple Podcasts und auf YouTube. Er wird produziert von der Medienabteilung des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg.