Propstei Lübeck Erhalt der Lübecker Altstadtkirchen: Ein Blick in die Zukunft

Ein Blick auf die Lübecker Altstadtinsel. "Türme und Mauern der fünf Kirchen brauchen unermüdliche Pflege“, betont Liane Kreuzer, Leiterin der Bauabteilung des Kirchenkreises. Copyright: Leonie Janko / Oliver Beck

Lübeck. Die finanzielle Grundlage für dringend notwendige Sanierungen am Lübecker Dom und in St. Marien steht aktuell im Mittelpunkt der Bemühungen. Doch der dauerhafte Erhalt aller fünf Lübecker Altstadtkirchen ist eine Mammutaufgabe, die auch in Zukunft erhebliche Mittel erfordert: Allein für die laufende Pflege und Sanierung dieser historischen Bauwerke muss 7Türme+ jährlich etwa zwei Millionen Euro einwerben. Ein Überblick über die Herausforderung von Liane Kreuzer, Leiterin der Bauabteilung des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg.

Historische Bauten, große Aufgaben

„Die fünf Lübecker Altstadtkirchen – sie sind das Herz der Stadt, ihre Wahrzeichen. Doch diese Türme und Mauern brauchen unermüdliche Pflege“, betont Liane Kreuzer. Sie spricht von einzigartigen Herausforderungen, die die Bauten mit sich bringen.

In den vergangenen Jahren gab es bedeutende Fortschritte: St. Jakobi wurde 2007 einer umfassenden Turmsanierung unterzogen, und die Große Orgel wurde restauriert. 2012/13 folgte die aufwendige Sanierung des Dachreiters. Auch St. Aegidien, die kleinste der Altstadtkirchen, erhielt 2015 eine Sanierung der Glockenstube und des Glockenstuhls. Der Turm von St. Petri wurde von 2013 bis 2019 in drei Bauabschnitten instand gesetzt.

Ein Blick auf die kleineren Kirchen

„Neben den großen Projekten schauen wir auch auf die sogenannten kleineren Kirchen“, erklärt Kreuzer. In naher Zukunft stehen in St. Jakobi Arbeiten an den historischen Orgeln und am Ziermauerwerk der Sieben-Meere-Kapelle auf der Nordseite der Kirche an. „Auch 420 Inventarstücke, ähnlich viele wie im Dom, müssen regelmäßig begutachtet und gewartet werden“, sagt sie.

Für St. Aegidien stehen mittelfristig ebenfalls bauliche Maßnahmen auf der Agenda. „Irgendwann wird auch hier die Außensanierung des Turms notwendig sein, der bisher noch nicht umfassend betrachtet wurde“, so Kreuzer. Generell gelte für alle fünf Altstadtkirchen: Historische Gebäude wie diese erfordern kontinuierliche Pflege. „Fugen sanieren, Regenrinnen reparieren, Dächer flicken, die künstlerische Ausstattung pflegen, die Technik instand halten, Brandschutz, Blitzschutz – all das ist zu erledigen“, erläutert Kreuzer. „Und es geht hier um Grundbedarfe, nicht um Luxusprojekte.“

Ein gemeinsames Erbe für die Zukunft

Die geplante Stiftung 7Türme+ und die Sieben-Türme-Kampagne haben verdeutlicht, dass die Lübeckerinnen und Lübecker bereit sind, das kulturelle Erbe ihrer Stadt zu sichern. „Unser Dank gilt allen Unterstützern“, sagt Kreuzer. „Sie tragen Verantwortung dafür, dass die Türme und Gebäude ihre Geschichten auch für zukünftige Generationen weiter erzählen können.“