Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg Erdbeben-Hilfe: So unterstützen Sie die Menschen vor Ort

Schweres Erdbeben in der Türkei und in Syrien am 6. Februar 2023. Mitarbeitende von GOPA-DERD machen sich einen Überblick über die Lage, um den Bedarf an Hilfeleistungen vorzubereiten. Copyright: GOPA-DERD/Diakonie Katastrophenhilfe

Lübeck/Ratzeburg. Das verheerende Erdbeben in der Türkei und in Syrien hat mehr als 38 000 Menschen das Leben gekostet. Nahezu stündlich müssen die Opferzahlen von den Behörden nach oben korrigiert werden. Hunderttausende haben in dem Grenzgebiet zwischen beiden Ländern ihr Zuhause verloren. 60 000 Helfer sind im Katastrophengebiet im Einsatz. Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt ruft zu Spenden auf. Im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg ist die Kollekte am vergangenen Sonntag, 12. Februar 2023, der Erdbeben-Hilfe zu Gute gekommen.

Kirchenkreis: Kollekte für die Erdbebenhilfe

„Die furchtbaren Bilder vom Erdbeben in der Türkei und in Syrien bewegen uns alle. Möge Gott den Toten Frieden schenken, die Trauernden trösten und alle Helfer:innen beschützen!", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Lübecks Pröpstin Petra Kallies und dem Lauenburgischen Propst Philip Graffam. Aus Gesprächen der vergangenen Tage wissen die Seelsorger, wie groß das Bedürfnis der Menschen hierzulande ist, aktiv die vielen vom Erdbeben betroffenen Menschen und die unermüdlichen Helfenden zu unterstützen. Gemeinsam hatten sie einen Appell an die Pastor:innen formuliert und darum gebeten, die Gottesdienstbesucher:innen am vergangenen Sonntag um eine Kollekte für die Erdbeben-Hilfe in der Türkei und in Syrien zu bitten.

Propst Graffam: Die richtigen Worte finden

Der Lauenbugische Propst Philip Graffam hat in seinem geistlichen Wort seine Gedanken zur Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien formliert:

Die Erde bebt, in der Türkei und in Syrien.  Entsetzliche Bilder erreichen uns. Tausende sind tot. Ungezählte verletzt, traumatisiert. Warten auf Rettung. Warten auf Hilfe. Helfende graben bis zur Erschöpfung nach Überlebenden. Ärzt:innen arbeiten rund um die Uhr. Und ich merke - auch ich möchte etwas tun. Zur Seite stehen. Die richtigen Worte finden. Wenigstens das.

So halte ich inne und spreche vor mich hin und versuche, meinen Worten eine Richtung zu geben. Ich richte sie an Gott. Dieses Gegenüber gibt mir für den Moment einen Halt. Und so bete ich - für die Opfer und ihre Angehörigen um Trost. Für alle Helfenden um Bewahrung.

Worte haben immer eine Wirkung. Auf Worte muss Verlass sein. Auf Gottes Worte ist Verlass. Ein Leben im Rosengarten verspricht Gott uns nicht – auch wenn wir es uns manchmal wünschten. Gott verspricht seine Nähe, seinen Schutz, seinen Halt. Er verspricht uns keine Abwesenheit von Leid. Dafür verspricht er uns, dass er uns durch und durch kennt und versteht.

Wir Menschen können füreinander da sein, wenn schreckliche Dinge passieren. Wir können aneinander denken, uns kleine Nachrichten schicken oder wildfremden Menschen sagen: Wir fühlen und trauern mit euch. Natürlich schicken wir konkrete Hilfe, bieten unsere Unterstützung bei Bergung und Rettung an. Gemeinsam mit vielen anderen Ländern.                        Und Spendenkonten gibt es. Auch ich werde spenden.

Aneinander denken, füreinander da sein: Ich glaube und hoffe, wir Menschen können uns so zumindest Trost spenden in den schrecklichen Katastrophen, die passieren.

Bischöfin ruft zu Spenden auf

Angesichts der Katastrophe bittet auch Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt um Unterstützung: „Uns alle haben die Nachrichten von dem schrecklichen Erdbeben im Grenzgebiet zwischen Syrien und der Türkei erreicht. So viele Menschen, die gestorben sind, so viele Verletzte und Vermisste. Lassen Sie uns solidarisch an der Seite der Menschen sein, die jetzt so Schweres erleben!“  Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) hat zunächst 20 000 Euro Soforthilfe für die Opfer des Erdbebens in der Türkei und in Syrien bereitgestellt. „Es muss jetzt möglichst schnell alles getan werden, um die betroffenen Menschen in der Region zu unterstützen und ihr Überleben zu sichern. Die Diakonie Katastrophenhilfe leistet dazu mit ihren Partnern vor Ort konkrete und wichtige Hilfe", betont die Landesbischöfin.

Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt vor Ort

Die Diakonie Katastrophenhilfe hat unmittelbar nach dem Erdbeben Kontakt zu den Partnern in Syrien und in der Türkei aufgenommen, um die Nothilfemaßnahmen schnell umzusetzen. Dafür hat das evangelische Hilfswerk in einem ersten Schritt 500 000 Euro bereitgestellt. Ein Team des türkischen Partners Support to Life (STL) ist auf dem Weg in die Region Hatay, die stark von den Erdbeben betroffen ist. „Es muss sichergestellt werden, dass die Überlebenden bei derzeit einstelligen Temperaturen eine Unterkunft finden“, sagt Bilge Menekse, Programmkoordinatorin der Diakonie Katastrophenhilfe für die Türkei.

Auch auf der syrischen Seite sind die Zerstörungen enorm. Aufgrund des Konflikts in dem Land waren bereits vor den Erdbeben hunderttausende Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Aktuell erlebt das Land eine Energie- und Versorgungskrise. Die Partnerorganisation GOPA-DERD hat ebenfalls ein Team in die betroffenen Gebiete entsendet, um Bedarfe zu erheben und obdachlos gewordene Menschen zu versorgen. Laut ersten Angaben müssen vor allem der Gesundheitssektor unterstützt und Unterkünfte bereitgestellt werden.

Die Spendenkonten 

Spenden sind online unter der Adresse www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/ möglich.

Das Spendenkonto der Diakonie Katastrophenhilfe lautet:  

Diakonie Katastrophenhilfe
Evangelische Bank

IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02
BIC: GENODEF1EK1

Stichwort: Erdbebenhilfe Türkei Syrien 

Schweres Erdbeben in der Türkei und in Syrien am 6. Februar 2023. Mitarbeitende von GOPA-DERD machen sich einen Überblick über die Lage, um den Bedarf an Hilfeleistungen vorzubereiten.