Aumühle Editorial - September - Pastor los

Kirchengemeinderats-Vorsitzende Frau Jenckel Copyright: Kirchengemeinde Aumühle

„Er ist weg – weg und wir sind wieder allein – allein“, 

frei nach dem Text der „Fantastischen Vier“ beschreibt diese Zeile exakt die Situation in unserer Kirchengemeinde. Christoffer Sach ist gegangen, die Pfarrstelle ist verlassen und auf unsere, wie wir finden verlockende, Ausschreibung im Amtsblatt gab es nicht eine Bewerbung! Aber wenn schon die Stelle im Dom in Ratzeburg nicht besetzt werden kann mangels Bewerbung, wie soll es uns im kleinen Aumühle da besser gehen? 

Glücklicherweise sind wir gut eingebunden in die Region. Zunächst versorgt uns René Enzenauer aus Wohltorf mit Gottesdiensten, Mirko Klein aus Wentorf übernimmt die Kasualien und Konrad Otto aus Brunstorf kümmert sich um unsere Jüngsten in Kindergarten und Krippe. Mit Propst Graffam wollen wir verabreden, welcher Voraussetzungen es bedarf, unsere Offenheit für die Zuweisung eines/einer PiP (Pastor/ Pastorin im 3 jährigen Probedienst) zu signalisieren. Darum können sich weder die fertig werdenden Vikare/ Vikarinnen, noch wir als Kirchengemeinde bewerben. Das Landeskirchenamt schreibt regional Stellen zu. Wir können nur zeigen, dass eine solche Besetzung für uns denkbar und wir damit sehr glücklich wären. Also alle „Mann“ Daumen drücken und beten!

In der Regionalkonferenz wurde verabredet, dass sich alle zugehörigen Gemeinden (Wohltorf, Wentorf, Hohenhorn, Brunstorf und wir) bis Anfang August entscheiden, ob sie einem Zusammenschluss zum Teil oder in Gänze zustimmen und wenn ja, ob in Form eines Pfarrsprengels oder Fusion. Wir haben die verschiedenen Modelle in unserer Gemeindeversammlung vorgestellt und mit Ihnen, liebe Mitglieder der Gemeinde, diskutiert. Gerade der Zuspruch, der uns von vielen von Ihnen gewährt wurde, hat uns nach intensiven Diskussionen, Hin- und Her abwägen dazu veranlasst, den Schritt zu einer Fusion von 4 oder noch lieber 5 Gemeinden zu versuchen.  Dieses Modell erscheint uns momentan vernünftig. Ein solches Zusammenwirken hat den Vorteil, dass nicht nur verabredet wird, welche Aufgaben die Pastores übernehmen, sondern – und das ist für uns der wesentliche Faktor – dass wir einen gemeinsamen Haushalt haben werden. Der Wegfall der bisherigen Zuweisung von knapp 30.000 € durch den Kirchenkreis für die Kirchenmusik kann sicherlich für einen gewissen Zeitraum durch Ihre Beiträge und Spenden an unseren Förderverein finanziert werden. Aber wie lange wird das gut gehen? Das Gehalt für unsere wunderbare Kirchenmusikerin Susanne Bornholdt (Wohltorf Andrea Wiese, Wentorf Karen Hardt) ist nur gesichert, wenn es dafür einen festen Posten im Haushalt gibt. Zudem müssen viele weitere Projekte von den Beiträgen und Spenden bezahlt werden. Die finanzielle Ausstattung durch Zuweisungen aus dem zurückgehenden Steueraufkommen wird immer geringer. 

Wir hoffen, dass ein Zusammenschluss in der Region neue Impulse gibt. Viele Jahre haben wir von einem einigermaßen gefüllten Kirchensteuersäckel profitieren können. Leider haben sich diese Zeiten geändert. So müssen wir umzudenken lernen und eine neue Basis schaffen. Wir hoffen sehr, damit die Arbeit in der Kirchengemeinde aufrecht erhalten zu können. Das gelingt freilich nur, wenn sich weiterhin genügend Ehrenamtliche einbringen, um damit Kinder und Senioren, Musik und Veranstaltungen und vieles mehr zu ermöglichen. Das Wichtigste ist doch, dass wir einer großen Zahl von verschiedenen Menschen Raum geben, gemeinsam den christlichen Glauben zu leben und zu feiern: „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen“. Das sagt Jesus (Matthäus 18, 20). Darauf wollen wir zuarbeiten. Mit Ihrer aller Rückendeckung und Unterstützung sollte es uns gelingen. Seien Sie mit uns zuversichtlich!

Beatrix Jenckel