Oster-Gedanken
Liebe Aumühlerinnen und Aumühler,
liebe Menschen der Sachsenwald-Region,
stellen Sie sich einmal in Gedanken einen neuen Morgen mit aufsteigender Morgenröte vor… Am Meer, in den Bergen oder über dem schönen Sachsenwald...
da liegt das ganze Land in Farbe. Da ist alles umrahmt, ummalt, ummantelt von diesem wärmenden Licht. Und für einen Moment möchte man alles Schwere und Dunkle vergessen. Und für diesen Moment gelingt das dann sogar. Da ist der Blick wie gebannt. Da sind wir selbst umrahmt, ummalt und ummantelt, von diesem wärmenden Licht. Mitten im Moment.
„Ostern“, dies Wort kommt wahrscheinlich aus dem altgermanischen Wort Austro/Ausro, was so viel heißt wie „Morgenröte“.
Wir kommen von Ostern.
Ostern ist das älteste und eigentlich auch das wichtigste Fest der Christenheit. Es erzählt – wie alle anderen Feste auch – vom neuen Leben. Hier und dort.
Vom neuen Leben dort: Nach Osten, zum Aufgang der Sonne sind die Kirchen und Gräber ausgerichtet. Weil von dort die aufgehende Sonne kommt, das Morgen-Licht. Vertrauen auf das ewige Licht, aus dem wir sind und in das wir einmal zurückkehren werden.
Vom neuen Leben hier: Aus diesem Vertrauen können wir hier und jetzt leben. Ostern, damit zusammen hängt das Wort „Orientierung“.
Die Einladung zu neuer Orientierung, in Gottes Lichtstrahl der Liebe, das ist Ostern. Das ist keine eigene Anstrengung. Es ist das mich Umrahmen, Ummalen und Ummanteln lassen von Gottes Licht. Ich muss nichts tun. Ich darf sein. Mitten im Moment. Du musst nicht Licht machen – stell dich einfach in die aufsteigende Morgenröte!
Ostern kommt zu uns.
Natürlich bleibt manch Dunkles und Schweres. Es wäre zynisch, das einfach wegdiskutieren zu wollen. Aber da ist nun dies neue Licht. Die Morgenröte, die alles umrahmt, ummalt, ummantelt.
So stelle ich mir Segen vor: Die Kraft Gottes, die stärkt, in allem Schweren und Dunklen. Jeden Sonntag stellen wir uns in und unter diesen Segen:
Der HERR segne dich und behüte dich;
der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;
der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden (4. Mose Kap. 6, Verse 24-26).
Möge solcher Segen die Welt durchfluten. Möge Gottes neuer Morgen aufsteigen. Mögen wir vertrauensvoll unser Licht leuchten lassen, anderen zum Licht und zum Segen. Dass Menschen Momente erfahren, wo sie sich bekräftigt, umrahmt, ummalt und ummantelt fühlen können.
Wir kommen von Ostern. Ostern kommt zu uns. Ostern geht mit uns in die Welt.
Österlich-Lichtvolle Grüße
Pastor Christoffer Sach