Lübeck. Künftig umfasst das Hauptgeläut von St. Marien im Nordturm zwölf Glocken. Damit ist es eines der größten in Deutschland. Eine der insgesamt drei Glocken wurden im feierlichen Rahmen „eingeholt“: „Die Einholung der Glocken ist ein liturgisches Ritual, da die Glocken zu den Gottesdiensten läuten werden“, erklärte Marien-Pastor Robert Pfeifer. „Diese Glocken sollen uns erquicken und stärken, uns im Alltag eine Pause gönnen“.
Schöpfung, Gerechtigkeit und Hoffnung
Er hielt die Andacht an der Lichterbaumkapelle, Kirchenmusiker Johannes Unger spielte an der Orgel. Die Glocken „Schöpfung“, „Gerechtigkeit“ und „Hoffnung“ wurden im neuen Glockenstuhl installiert – im Rahmen der Andacht wurde die kleinste von ihnen „nur“ 754 Kilogramm wurde vor den Augen der zahlreichen Zuschauer in den Glockenstuhl gezogen.
Spende der Lübecker Familie Otte
Die Glocken sind eine Spende der Lübecker Familie Otte – Dr. Hans-Heinrich Otte war lange Vorsitzender des Bauausschusses von St. Marien und setzte sich für die Wiederherstellung des historischen Geläuts ein. „Ursprünglich waren es elf Glocken, die im Laufe der Jahrhunderte immer weniger wurden und die letzten sieben Glocken im Zweiten Weltkrieg durch den Angriff in der Palmarum-Nacht 1942 zerstört wurden“, erklärt Robert Pfeifer. Otte stiftete viele Glocken, sein Sohn Holger schenkte der Marien-Kirche nun die drei Glocken im Wert von 225 000 Euro. Sie werden das erste Mal im Gottesdienst am 3. September geläutet. Übrigens: Im Südturm von St. Marien befindet sich das Glockenspiel mit 39 Glocken; es spielt Choräle und kündigt die Uhrzeit an.
Die Lübecker Nachrichten haben auf Ihrer Internetseite das Gießen der Glocke begleitet. Einen Mitschnitt finden Sie hier. Das Einholen der neuen Glocken in St. Marien haben die LN ebenfalls gestreamt. Das Video können Sie hier noch einmal ansehen.