Propstei Lübeck Dom-Pastorin Margrit Wegner im Podcast "Mein Gott, warum Kirche?!"

Margrit Wegner (links) arbeitet seit 14 Jahren als Pastorin am Dom zu Lübeck und hat in dieser Zeit viele Veränderungen miterlebt. Copyright: Tim Karweick

Lübeck. In der dritten Folge des Podcasts “Mein Gott, warum Kirche?!” geht es mit Margrit Wegner vom Dom zu Lübeck um die Arbeit in einer der großen Lübecker Innenstadt-Gemeinden. Es geht um Begegnungen mit Menschen, um Veränderungen und um die Botschaft der Hoffnung!

Mit Freude in Kontakt mit Menschen

"Ich weiß noch genau, wann ich mich in den Dom verliebt habe!", sagt Margrit Wegner. Sie ist seit 2010 Pastorin am Dom zu Lübeck und übt ihren Beruf immer noch mit Freude aus. Kirche bedeute für sie vor allem Gemeinschaft und Kontakt mit Menschen, so Wegner im Podcast “Mein Gott, warum Kirche?!"

"Unter dem Domdach sammeln sich die unterschiedlichsten Menschen. Da kommen Tourist:innen zufällig vorbei. Es kommen Menschen aus dem Viertel - auch die, die mit Kirche sonst nichts am Hut haben und zünden mit den Kindern eine Kerze an, obwohl sie gar nicht in der Kirche sind. Aber sie haben das Gefühl, das ist ein Ort, da kann ich hingehen.“ Sowohl in der Stadt als auch auf Social Media ist Margrit Wegner ansprechbar. Hierfür nimmt sie sich in der Regel sogar eine halbe Stunde mehr Zeit beim Einkaufen.

Bedürfnisse von Familien haben sich verändert

In den 14 Jahren ihrer Tätigkeit am Dom hat sich viel verändert - nicht nur dort, sondern insgesamt in der Kirche. “Die Stelle auf der ich jetzt bin, ist eigentlich nicht mehr dieselbe”, so die Pastorin. “Am Anfang war noch vieles sehr selbstverständlich: Es gab die großen Gottesdienste mit großen Kinder-Gottesdiensten, mit großen Kinder-Bibeltagen. Die Gewohnheiten der Familien haben sich da verändert. Dass man als ganze Familie sonntags morgens loszieht, das tun heute kaum noch Menschen.” 

Traditionelle und moderne Gottesdienste

Und trotzdem werde der Sonntags-Gottesdienst in seiner sehr traditionellen Form am Dom mit rund 100 Besucher:innen immer noch gut angenommen. Doch es gibt auch moderne Formate und diese seien sehr wichtig, betont Wegner. Das Innenstadt-Tauffest, Spontantrauungen, Segnungen für Schwangere, all diese neueren Angebote hätten ausgesprochen guten Zulauf, sagt Wegner. Vor allem von Menschen, die sonst nicht mehr so eng mit der Kirche verbunden sind. Die Innenstadt-Gemeinden arbeiten in diesen und anderen Bereichen eng zusammen, auch das war vor 14 Jahren noch nicht so. 

“Gräber, Grusel und Geschichten” an Halloween

Gemeinsam mit ihrem Kollegen Martin Klatt und dem Gemeindeteam probiert Margrit Wegner am Dom immer wieder neue Formate aus – wie etwa “Gräber, Grusel und Geschichten” am Reformationstag/Halloween, wo es um das Thema Angst ging und der mit 300 Menschen sehr gut besucht war. “Am Ende sagte ein Kind zu mir: kannst du mich taufen?”, berichtet die Pastorin. Für ihre Kirche wünscht sie sich, dass sie Menschen bei ihren großen Lebensfragen, bei ihrer Suche nach Antworten begleiten kann und ihren "Hoffnungsüberschuss" fröhlich und mutig weiterträgt. 

Podcast über den Wandel der Kirche

Brauchen wir "die Kirche", um zu glauben? Wozu braucht die Gesellschaft die Kirchen? Und wie müsste Kirche sein, damit wieder mehr Menschen kommen? Was passiert schon, um fit für die Zukunft zu werden? Und welche Rolle spielen dabei der christliche Glaube und das Menschenbild im Christentum? Und was würde eigentlich Jesus tun? Der Podcast "Mein Gott, warum Kirche?!" des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg geht diesen Fragen auf den Grund – gemeinsam mit Menschen, die in der Kirche aktiv sind.

Der Podcast ist unter anderem abrufbar auf Spotify, YouTube und Apple Podcasts.