Das Wort zur Woche von Pastor Dr. Jan Jackisch aus der Kirchengemeinde Büchen-Pötrau
Es hört nicht auf.
Weder Gewalt noch Beschimpfungen. Von „denen da.“ Ausländer. Homosexuelle. Arbeitslose. Behinderte. Dass es immer noch funktioniert, mit bestimmten Menschen das Übel der Welt zu erklären – unfassbar.
Unrecht ist Unrecht und nichts anderes. Und es gibt Probleme im Land, die man anpacken muss.
Aber machen wir uns bitte klar: Diese Erde ist kein Paradies. Kein Mensch ist vor Leid gefeit. Niemandem ist es gelungen, den perfekten Staat zu entwickeln. Das wird auch nie funktionieren, egal wie sehr man versucht, „die anderen“ rauszuschmeißen.
Alle sind bedürftig. Kein Mensch kann allein. Am Ende muss auch dem stärksten Patrioten der Hintern gewischt werden – ohne Schadenfreude. Bevor wir dann alle, bunte oder braune Vögel, Arme und Reiche in das letzte Hemd gewickelt werden. Das bekanntlich keine Taschen hat. Keinem Menschen steht irgendein Land oder ein Besitz zu. Wir sind hier nur auf Zeit. Kommen nackt und gehen nackt.
Also weg mit der Selbstgerechtigkeit und dem einfältigen Blick auf „das steht mir doch zu!“ Und her mit der Perspektive auf das Große: "Wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit." Daniel 9,18