ist ab Sonnabend, 1. Juni 2024, in der Lübecker St.-Marien-Kirche zu bestaunen. Der Berliner Künstler und Architekturfotograf Malte Fuchs erschuf für seine Ausstellung „Die Seele der Dinge – The Soul of Things“ rund 30 Motive in dem von ihm entwickelten Matterprint-Verfahren. „Er druckt seine Werke aus dem Material, das gleichzeitig das Motiv ist“, erläutert Frank Buchholz, Inhaber der Galerie „per-seh“ in der Fischstraße, mitten im Gründungsviertel der Hansestadt.
Historische Baukultur und Moderne
Gemeinsam mit seiner Frau initiierte Buchholz die „Klosterformat-Serie“ mit bisher 13 Werken – einer Abbildung der historischen Baukultur im modernen Umfeld: „Die Lübecker Altstadt erzählt ihre jahrhundertealten Geschichten. Mit der Darstellung der alten und neuen Häuser in einem Bild beziehungsweise in einer Bildtechnik verbindet das Projekt die zahlreichen Lebenslinien“, so der Galerist. Anfang des Jahres begab sich Malte Fuchs auf Motivsuche und schuf so seine Werke aus den bis zu 700 Jahre alten, zerriebenen Backsteinen im Klosterformat.
Werk für Werk in Handarbeit
Das i-Tüpfelchen dieses Projekts bilden die Luftaufnahmen der sieben Kirchtürme von St. Aegidien, Dom, St. Jakobi, St. Marien und St. Petri, die von Pastor:innen mit einem Vers ihrer Wahl signiert wurden. „Von dem Verkaufspreis fließen zwanzig Prozent direkt an das Sieben-Türme-Projekt“, sagt Frank Buchholz. Von den fünf Motiven seien bereits je zwei im aufwändigen Matterprintverfahren gedruckt, bis zu fünf Drucke können es werden: „Malte Fuchs arbeitet mit dem Siebdruck: Nach der Aufnahme und technischen Aufbereitung der Fotos druckte er sie als Motiv mit transparentem Leim auf den Karton, nahm das Pulver der zerriebenen Klostersteine und bestäubte damit die Drucke. Den Überschuss pustete er ab – so entstand Werk für Werk“.
Drucke aus fast jedem Material
Dass der Künstler daher den Namen „Die Seele der Dinge“ für seine Ausstellung wählte, kommt also nicht von fern. Zusätzlich zur Klosterformat-Serie, deren Steine übrigens alle aus dem Lager der Lübecker Archäologen stammen, sind weitere Werke zu sehen: „Krankheit und Heilung“ – aus Silizium und Pflanzen gedruckt; eine Zypresse mit und ohne Laub – aus den Blättern und der Holzrinde erstellt; verschiedene Glasdächer – sie sind aus Glasmehl auf schwarzem Grund entstanden. „Malte Fuchs beseelt in seinen Kunstwerken die ästhetische Umsetzung der Motive mit den der jeweiligen Stofflichkeit innewohnenden Komponenten“, schwärmt Frank Buchholz.
Die Ausstellung von Malte Fuchs ist vom 1. Juni – an diesem Tag ist der Künstler in der St.-Marien-Kirche anzutreffen – bis zum 29. Juni 2024 zu sehen.
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