Ute Reggentin ist Religionslehrerin an der Emil-Possehl-Schule in Lübeck. Sie schreibt über die Herausforderungen des Distanzlernens und darüber, was ihr Kraft verleiht.
Besondere Monate hinter den Lehrer*innen und Schüler*innen
Weihnachtsferien, endlich, abschalten, runterkommen und entspannen. Hinter uns Lehrer*innen und Schüler*innen liegen besondere Monate. Die Corona Pandemie hat uns vor Herausforderungen gestellt, die sich keiner denken konnte.
Schule gestaltet sich anders
Seit einiger Zeit sind wir im Distanzlernen, bis dahin hatten wir aber unter erschwerten Bedingungen gearbeitet. Normalerweise sah man die Schüler*innen auf unserem Schulhof eng beieinander im Gespräch stehen. Auf den Schulfluren fand ein reges Treiben unterschiedlicher Schulklassen statt. Schule unter Hygieneregeln gestaltete sich aber ganz anders.
Anstrengender Unterricht, anstrengendes Lernen
Die Schüler*innen standen mit Abstand auf dem Schulhof und betraten die Schule nur noch in Kohorten. Im Klassenzimmer war es nicht mehr mollig warm, denn alle 20 Minuten wurde gelüftet. Die Schüler*innen saßen mit Jacken, Mützen und Masken mir gegenüber. Dazu kam die Sorge, sich mit dem Coronavirus zu infizieren und somit auch die Familien zu gefährden. Unter diesen Umständen zu lernen und zu unterrichten war sehr anstrengend.
Schöne Begegnungen und Momente
Und dennoch, bei aller Unsicherheit gab es Begegnungen und Gespräche die mir immer wieder Kraft verliehen. Die Schülerin, die sich über ihre erfolgreiche Praktikumssuche freute, endlich nach mehreren Corona bedingten Absagen. Der Schüler, der nach beendeter Quarantäne im Unterricht saß und dankbar war, wieder dabei zu sein. Der Kollege, der uns geduldig die digitale Plattform Moodle erklärte.
Die Kollegin, die mit ihrem neuen „Zwiebellook" der Kälte trotzen wollte und wir uns amüsierten.
Wir sind zusammengerückt
In dieser Zeit sind wir nochmal näher zusammengerückt und versuchten im Rahmen unserer Möglichkeiten neue Wege zu finden. Wir haben uns digital weitergebildet und stehen jetzt im Distanzlernen mit den Schüler*innen im guten Austausch.
Mal sehen, wie es nach den Ferien weitergeht...
Hoffnungsleuchten am Tannenbaum
In unserer Schule stand wie jedes Jahr in der Adventszeit ein ca. vier Meter großer Tannenbaum, schön geschmückt mit vielen Lichtern. Dieses Jahr waren es für mich Hoffnungsleuchten. Die Hoffnung auf ein gesundes Weihnachtsfest und die Hoffnung, dass wir einen guten Weg aus der Pandemie finden.