Klein Grönau/Lübeck. Die Plattdeutschen Andachten in Klein Grönau sind eng mit dem Namen Jürgen Hagen verbunden. Seit Jahrzehnten engagiert sich der heute 82-Jährige für die Wegekapelle - erst musikalisch, später historisch. Jetzt ist er für seinen unermüdlichen Einsatz von Lübecks Pröpstin Petra Kallies mit dem Ansgarkreuz der Nordkirche geehrt worden.
Engagement seit vier Jahrzehnten
Vor 43 Jahren begann die Verbindung zwischen Jürgen Hagen und der Wegekapelle. Damals sei er gefragt worden, ob er Lust habe, die plattdeutschen Andachten musikalisch zu begleiten, erinnert er sich. Jürgen Hagen wollte - und seine Ehefrau und ein gemeinsamer Freund ebenfalls. Als "Hagen-Trio" sorgten sie fortan für die akustischen Akzente in den Andachten, später mit Unterstützung des Ehepaars Leutz.
Doch es blieb nicht bei der Musik, wie Lübecks Pröpstin Petra Kallies in ihrer Rede für den Ansgarkreuz-Träger berichtete. Sie würdigte Jürgen Hagels Engagement als eine "dauerhafte Liebesbeziehung" zu dem besonderen Kirchraum. "Sie sind der Lütt-Grönauer Hobby-Historiker und Archivar, der sehr gründlich recherchiert und dokumentiert hat. Über die Geschichte der Kapelle und der Siechenkapellen in Südholstein und West Mecklenburg überhaupt, und der über die Herkunft jedes Ausstattungsstückes fundiert Auskunft geben kann", sagte Petra Kallis.
Pröpstin Kallies würdigt Einsatz
Kaum eine Andacht habe er in all den Jahren verpasst. Immer habe er einen aufmerksamen Blick auf den baulichen Zustand der Kapelle, auf den angrenzenden Friedhof und die umsäumende Mauer gehabt. "Und alles immer ehrenamtlich und total verlässlich – das ist wirklich aller Ehren wert", bekannte die Pröpstin. Entsprechend gern seien der Kirchenkreisrat und die Nordkirche dem Vorschlag der Kirchengemeinde gefolgt, Jürgen Hagen mit dem Ansgarkreuz für sein Engagement zu würdigen.
Jürgen Hagen selbst beschreibt seine Motivation op Platt: „Ik heff uns Kapell, in de meerstens Plattdüütsch predigt ward, leef. Plattdüütsch is uk min Mooderspraak und so bün ik in de Kapell bi Gott un tohuus. Ik wünsch mi, dat ik noch veele Johrn in de Kapell gahn kunn!“