Lübeck. Nach mehr als 20 Jahren geht Pastor Hans-Heinrich Schmidt von der St.Christophorus-Gemeinde in Eichholz in den wohlverdienten Ruhestand. Seine Zeit in der Gemeinde war geprägt von Herausforderungen, Erfolgen und vor allem von einem starken Zusammenhalt innerhalb der Gemeinde.
„Es war eine unglaublich erfüllende Zeit, in der ich viele Höhen und Tiefen erlebt habe. Doch das Wichtigste für mich waren immer die Menschen in unserer Gemeinde“, reflektiert Pastor Schmidt.
Mehr als 20 Jahre in St. Christophorus
Geboren und aufgewachsen in Lübeck-Niederbüssau, kehrte Pastor Schmidt vor 21 Jahren in seine Heimatstadt zurück, um sich der Gemeindearbeit zu widmen. Die Christophorus-Gemeinde befand sich damals in einem Umbruch, der durch knappe finanzielle Ressourcen und die Notwendigkeit neuer Angebote geprägt war. „Es war eine Zeit der Veränderung und Anpassung. Aber gemeinsam haben wir es geschafft, unsere Gemeinde zu stärken und neue Wege zu gehen“, erinnert sich Pastor Schmidt.
Eine der wegweisenden Initiativen war die Entwicklung des Ansverus-Hauses, das zuvor den Schwerpunkt der gemeindeeigenen Kinder- und Jugendarbeit hatte und in einer Kooperation von Kirchengemeinde und Hansestadt Lübeck 2007 zu einem offenen Stadtteilhaus weiterentwickelt wurde. Hier sind seither das Nachbarschaftsbüro Eichholz und die Außenstelle des Jugendzentrums Dieselstraße erfolgreich beheimatet. Die Lübecker Tafel hat dort schon seit 2005 eine Verteilstation.
Per Fahrstuhl in die Kirche
Auch auf baulicher Ebene hat Pastor Schmidt Spuren hinterlassen. Die Renovierung der Kirche in der Schäferstraße und der barrierearme Umbau des Gemeindesaales waren Projekte, die ihm besonders am Herzen lagen. Dank der Possehl-Stiftung und des Kirchenkreises wurde ein Fahrstuhl eingebaut, der von den Besuchenden geschätzt und genutzt wird. „Es war mir wichtig, dass sich unsere Gemeindemitglieder und Besucher:innen in unseren Räumlichkeiten wohl und willkommen fühlen“, erklärt der 65-Jährige.
Neben seinen pastoralen Aufgaben war Hans-Heinrich Schmidt auch ein engagierter Fürsprecher für die Gemeinde. 20 Jahre stand er dem Kirchengemeinderat vor. Zugleich war ihm auch immer wichtig, offen für neue und innovative Angebote zu sein. Seit vielen Jahren gibt es neben dem Angebot von Senior:innen-Kreisen auch das Gedächtnis-Training, aber inzwischen auch den Spieletreff und den IT-Treff für Senior:innen. Neben Konzerten mit klassischer Musik etablierte er Lucia-Konzerte der schwedischen Gemeinde Hamburg im Advent und mitunter auch Konzerte mit indischer Musik. Überhaupt wurde das Angebot musikalischer Gruppen erweitert. Die Gründung des Eine-Welt-Chores 2008, in dem er auch selbst mitsingt, geht ebenfalls auf die Initiative des Seelsorgers zurück.
“Ökumene liegt mir am Herzen”
Die ökumenische Zusammenarbeit im Stadtteil lag Pastor Schmidt am Herzen. Auf seine Initiative hin wurde 2017 erstmals am Reformationstag Gottesdienst mit der katholischen Nachbargemeinde Liebfrauen gefeiert. In Pastor Otto habe er den richtigen Partner gefunden, so dass dieser Gottesdienst seither wechselseitig gefeiert wird und ein besonderes Ereignis für beide Gemeinden geworden ist.
Trotz seines bevorstehenden Ruhestands ist Pastor Schmidt zuversichtlich für die Zukunft der St.Christophorus-Gemeinde. „Ich hinterlasse eine Gemeinde, die stark ist und auf einem guten Weg“, sagt er mit einem Lächeln. Am Sonntag, 2. Juni 2024, wird Pastor Schmidt ab 14 Uhr in einem Gottesdienst verabschiedet. Ab 16 Uhr ist ein Konzert geplant.